Sport
Bewegung, Ausdauer und Herausforderung
Tennis und Radsport sind feste Bestandteile meines Lebens – doch der Radsport hat mich besonders geprägt. Es geht für mich nicht nur darum, Kilometer zu sammeln, sondern die besonderen Momente und Herausforderungen zu erleben, die nur dieser Sport bieten kann. Meine Reise ist geprägt von Erfolgen, Rückschlägen und der unermüdlichen Motivation, mich immer wieder neuen Zielen zu stellen.
Die Bewegung und Ausdauer, die ich auf dem Rad aufgebaut habe, begleiteten mich auch bei meinen Marathonläufen. Diese Erfahrung zeigte mir, wie vielseitig Ausdauertraining sein kann und wie sich die mentale Stärke aus dem Radsport auch auf andere Herausforderungen übertragen lässt. Am Ende steht für mich immer die Freude daran, Grenzen zu verschieben und den eigenen Weg zu gestalten.
Vom Alltagsfahrer zum Ausdauersportler
Es gab Zeiten, in denen ich weit entfernt von der Fitness war, die man für extreme Distanzen benötigt. Mit über 110 Kilogramm und ohne regelmäßiges Training schien die Welt des Spitzensports unerreichbar – doch genau das hat mich angespornt. Durch Disziplin, Spaß und den Willen, mich selbst zu übertreffen, habe ich es geschafft, mich wieder in den Spitzenbereich vorzuarbeiten. Mein Ziel war nicht nur, fitter zu werden, sondern meine eigenen Grenzen neu zu definieren und Herausforderungen anzunehmen, die auf den ersten Blick unmöglich schienen.
Legendäre Herausforderungen und Erfolge
Meine Reise hat mich zu einigen der anspruchsvollsten Langstreckenrennen der Welt geführt. Hier einige Höhepunkte:
- Paris-Brest-Paris (1.230 km): Eines der ältesten und renommiertesten Langstreckenrennen der Welt. Es war mit unter 50 Stunden nicht nur ein körperlicher Test, sondern auch eine mentale Herausforderung, die mich gelehrt hat, durchzuhalten, wenn der Körper erschöpft ist.
- Ötztaler Radmarathon (240 km, 5.500 Höhenmeter): Angetreten in der selben Woche wie Paris-Brest-Paris bin ich mit 8:15 Stunden für mein im Vergleich zu anderen Teilnehmern hohes Gewicht gut über die Strecke gekommen. Berge waren nie meins, aber der Herausforderung habe ich mich gestellt.
- Trondheim-Oslo (540 km): Eine ikonische Strecke, bei der ich mehrfach solo in unter 16 Stunden nicht nur gegen die Uhr, sondern auch gegen Wind und Wetter gekämpft habe.
- 24 Stunden Rennen wie Rad am Ring, Kelheim, Schötz und viele andere: Diese Events haben mich an die Grenzen meiner Belastbarkeit geführt und gezeigt, wie viel Spaß Ausdauerleistungen in einem Gemeinschaftsumfeld machen können. Ich habe als Solist teilgenommen und mich oft in den Top 10 platzieren können.
Jeder dieser Meilensteine ist nicht nur ein sportlicher Erfolg, sondern eine Erinnerung daran, dass große Ziele erreichbar sind – unabhängig davon, wo man startet.
Inspiration für alle – Pedal & Perspektive
Mit meinem YouTube-Kanal Pedal & Perspektive möchte ich meine Erfahrungen teilen und andere motivieren, ihre eigenen Herausforderungen anzunehmen. Der Kanal ist nicht nur ein Ort für Sportbegeisterte, sondern für alle, die ihre Komfortzone verlassen und etwas Neues ausprobieren möchten. Ob du Tipps für Langstreckenfahrten suchst, Inspiration für dein eigenes Training brauchst oder einfach eine ehrliche Meinung zu Radsport-Gadgets haben möchtest – hier bist du genau richtig.
Gemeinsam wachsen
Ich glaube daran, dass Sport mehr ist als nur Bewegung – es ist ein Weg zu persönlichem Wachstum und besserer Lebensqualität. Ich möchte dir zeigen, dass es nie zu spät ist, neu zu beginnen, und dass auch kleine Schritte Großes bewirken können. Es ist kein Muss, ein Profi zu werden – das Wichtigste ist, Freude an der Aktivität zu finden und den Mut, sich Herausforderungen zu stellen.
Mach mit – Werde Teil der Reise
Lass dich inspirieren und begleite mich auf meinen Touren. Auf meinem Kanal teile ich meine Erlebnisse, Tipps und Tricks für den Einstieg in den Radsport sowie ehrliche Erfahrungsberichte über Equipment, Trainingsmethoden und meine persönlichen Geschichten. Egal ob Anfänger, Wiedereinsteiger oder erfahrener Sportler – bei Pedal & Perspektive findest du nicht nur Informationen, sondern auch Motivation und Gemeinschaft.
Meine Reise durch den Langstreckenradsport: 2006–2008
Zwischen 2006 und 2008 erlebte ich die wohl intensivsten Jahre meines Lebens auf dem Fahrrad. Es war eine Zeit voller Herausforderungen, unglaublicher Erfolge und wertvoller Lektionen. Diese Berichte erzählen von schweißtreibenden Anstiegen, nächtlichen Fahrten durch die Dunkelheit und den Momenten, in denen alles auf dem Spiel stand – und ich oft über mich hinauswuchs.
Von den legendären 542 Kilometern beim Trondheim–Oslo, über das epische Paris-Brest-Paris mit seinen 1.230 Kilometern, bis hin zum Alpenbrevet mit atemberaubenden 6.700 Höhenmetern. Aber auch Rückschläge gehörten dazu: harte 24 Stunden Rennen wie Rad am Ring 2008, wo ich an meine Grenzen stieß, zeigen, dass der Weg nach oben selten geradlinig ist.
In den 22 Rennberichten findest du die ganze Bandbreite meiner Erlebnisse: die Euphorie nach einem persönlichen Triumph, die Enttäuschung nach einem verpassten Ziel und die unermüdliche Motivation, wieder aufzustehen und es noch einmal zu versuchen.
Jeder Bericht ist eine Etappe meiner Reise, die zeigt, dass der Langstreckenradsport nicht nur ein Sport, sondern eine Lebensschule ist. Ich lade dich ein, diese Geschichten zu entdecken – und vielleicht ein wenig Inspiration für deinen eigenen Weg zu finden.
Den letzten Platz in der Einzelwertung bei Rad am Ring 2008 habe ich nur knapp verpasst (Platz 244 von 330 Einzelstartern). Nach nur 4 Runden habe ich abgebrochen: keine Motivation, keine Kraft und auch sonst Nichts war vorhanden, was mich hätte weiter fahren lassen können. Die Saison 2008 ist hiermit beendet, denn nach den Parasiten im Frühjahr und Sommer ist kein Land in Sicht. Es fehlt an der Grundlagenausdauer und damit an der wesentlichen Voraussetzung für eine längere Saison. Ich habe in Garching und Kelheim gute Ergebnisse erzielt, was ich jetzt erst begreife. Der Ring ware nach Schötz zu viel, denn 4 x 24 Stunden in 8 Wochen sind wohl nach der Krankengeschichte einfach zu viel. Es wäre mein Wetter gewesen (ab und an Regen, Wind, kühl und ungemütlich) für eine sehr gute Leistung und wenn man sich die Ergebnisse anschaut, dann wäre eine Top 20 Platzierung gut drin gewesen. Ich freue mich für meinen Zellennachbarn Michael Dhom aus der Schweiz, der Platz 6 bei den Einzelstartern / Herren belegte – wir werden uns wieder sehen! Bisher hat immer einer von uns abbrechen müssen (er 2007 in der Schweiz die 600 km Bern-Wiedlisbach). Beim nächsten Mal sehen wir das Ziel zusammen! Zum Rennen: Ich war mir sowieso unsicher überhaupt anzureisen. Die Knie taten weh und wirklich regeneriert von Schötz war ich nicht. Trotzdem ging ich am Ring an den Start. Die Veranstaltung wird immer größer. Um 13 Uhr war Start zusammen mit den Teams und nur 5 Minuten hinter den 70km und 140 km Fahrern. Die erste Runde lief noch halbwegs gut, aber direkt in der zweiten Runde habe ich schon nachgelassen und war alleine unterwegs. Die Steigung war weniger das Problem, sondern viel mehr die wellige Strecke gegen den Wind am Ende der Runde. Mit dem Kredo und den Lightweight Laufrädern bei 50/34 und 11-28er Ritzel war ich gut ausgestattet. In Runde 3 habe ich mich schon gefragt, ob es Sinn macht weiter zu fahren. Ich habe aber eine Zeit um 1:10 pro Runde noch halten können – eigentlich eine schlechte Zeit. In Runde drei hatte ich dann eine 50 minütige Unterhaltung mit einem Mitfahrer. Nach der Runde habe ich schon 5 Minuten pausiert und mich über Nahrung gefreut. Die vierte Runde hat dann in mir ganz klar den Gedanken an ein Saisonende hervorgeholt. Warum langsam hinterherfahren und dann am nächsten Tag nur Schmerzen haben??? Ich habe mich dann entschlossen nach der vierten Runde aufzuhören, abzubauen und nach Hause zu fahren. Ein Wein, leckeres Essen und die Planung von Ausgleichssport für September waren dann angesagt. Ich werde im Oktober wieder langsam anfangen für 2009. Diese Saison war verloren, da von April bis Juni nichts ging wegen der Parasiten – es kann nur besser werden.
[…]Insgesamt war Schötz sportlich enttäuschend. Es ist ein wunderbarer Event, der perfekt organisiert ist. Die Stimmung ist ähnlich gut wie in Kelheim, wobei die Zuschauer in Kelheim mehr bei der Sache waren. Mein Rennbericht lässt sich simpel fassen: Ich bin recht weit hinten gestartet, da von Beginn an hohes Tempo angekündigt war durch die Teams. In einer größeren Gruppe mit knapp 20 Fahrern habe ich die ersten 4 Runden sehr hart arbeiten müssen. In Runde 5 und 6 haben wir mit 4 Fahrern die ganze Gruppe an die Gruppe vor uns herangefahren, entsprechend war meine schnellste Rundenzeit in Runde 6 mit 15:13 Minuten. Die ersten 100 km waren in 2:41 Stunden geschafft. Ab Runde 9 habe ich mein Knie gemerkt. Ich hatte nie Knieprobleme, aber am Tag vor dem Rennen hat es bei der Osteopathin bei einer Dehnung an der Kniescheibe geknackt und danach auch geschmerzt. Die war zwar Samstag früh weg, kam aber im Rennen leider schnell zurück. Ich habe mich mit dem Knie noch eine Runde in der Gruppe halten können, musste in Runde 11 abreißen lassen und habe dann auch auf das Montello getauscht. Hiermit bin ich noch einigermaßen voran gekommen (alleine in 19 Minuten Runden), doch die Schmerzen waren im Liegesitz schlimmer als am oberen Lenkergriff. So habe ich wieder bei Einbruch der Dunkelheit gegen 21 Uhr zurück auf das normale Rad gewechselt und die ganze Beleuchtung umschrauben müssen. Mit dem Kredo bin ich dann die ganze Nacht durch alleine ohne Gruppenanschluß gefahren. Es war frustierend den Gruppen nicht folgen zu können, aber Beschleunigung war absolut nicht drin. Der Puls war sehr gut und bewegte sich dann ab Runde 17 immer unter 115, da wegen dem Knie keine Last erzeugt wurde. Nachts hat mich Bernd (der Betreuer eines anderen Fahrers) mit verpflegt. Die Flaschen hatte Karen noch vorbereitet und Gels und Riegel hatte ich bereits um 21:00 Uhr sowie eingesteckt, das ich um 10:00 immer noch genügend hatte. Zusätzlich aufgenommen hatte ich nur Brot. Nachts hatte ich nur einen kleinen Stop von knapp 5 Minuten gegen 4:00 Uhr auf einer Bank am Ortseingang von Schötz. Erst um ca. 07:00 Uhr habe ich knapp 30 Minuten gehalten, das Rad und mich von Licht befreit und ein wenig gerastet. Hierbei ist mir dann auch logischerweise kalt geworden. Wegen dem Knie bin ich aber leider nie wieder in Schwung gekommen, so dass ich einfach nur langsam unterwegs war. Hoffentlich war es kein Fehler weiter zu fahren. Ich hoffe nun wieder fit zu werden und das Knie belasten zu können. Die 52 gefahrenen Runden zu je knapp 9,9 km sind für 22:40 Stunden gut, aber mit der Kenntnis der Strecke und der Bedingungen wären hier auch 800 km nicht unrealistisch. Die beiden Einzelsieger Thomas Baloh und Jure Robic sind 95 Runden und damit ca. 940 km gefahren (immer im knapp 20-Mann Team – da aber öfter auch an der Spitze – es schmälert die Leistung aber definitiv nicht). Ergebnis 52 Runden, 514 km in ca. 22:40 Stunden bei etwas über einer Stunde Standzeiten wegen regenbedingtem Kleider- und Radwechsel, Essensaufnahme, Laufradwechsel, usw. Platz 31 von 59 männlichen Einzelstartern. Eingesetzt wurden das Kuoto Kredo mit XENTIS HighModulus Laufrädern sowie das Montello mit dem ProLite Scheibenrad und dem Bora Ultra Vorderrad. Schnellste Runde in Runde 6 mit 15:13 Minuten (9,88 km). 100 km bereits nach 2:41 Stunden.
[…]An Kelheim 2008 werde ich mich sehr gerne zurückerinnern. Dafür gibt es viele Gründe. Zwei Tage vor dem Start habe ich im Forum des Veranstalters eine Nachricht hinterlassen mit der Bitte an ein Team, mir ggf. ein wenig Platz bereitzustellen, damit ich – der ohne Support anreisen würde – meine Sachen dort unterstellen kann. Thomas meldete sich prompt und ich war mehr als zufrieden mit dem Angebot bei seinen Eltern zuhause gemeinsam mit seinem Kanuclub Kelheim Radteam die Garagen im Hof zu bevölkern und mit den Fans viel Spass zu haben. Die Familie und Freunde haben mich toll unterstützt, mich angefeuert, mir Nachts Verpflegung an der Strecke bereitgehalten und wir haben schnell Freundschaft geschlossen. Die Verpflegung tagsüber wurde wie so oft von Karen organisiert. Ganz Kelheim ist bei dem Rennen auf den Beinen und bevölkert nicht nur die sehenswerte Altstadt. Schon am Vorabend haben wir in Riedenburg im Gasthaus zur Post eingecheckt und haben uns noch die ebenfalls sehenswerte Altstadt angeschaut. Überrascht hat das doch recht junge Publikum in dem Ort. Da sich meine Parasiten noch immer nicht verkrochen haben und ich seit Garching drei Wochen lang nicht trainiert habe (vorher ja auch nicht), war von Kelheim nicht viel zu erwarten. Ich hatte ein lockeres Trainings geplant, um wenigstens in Schötz fit zu sein und meine Ziele teilweise zu erreichen, soweit es die Parasiten zulassen. Mein Ziel waren also maximal 25 Runden – damit ist in Kelheim trotz des sehr anspruchsvollen Kurses nicht viel zu erreichen, denn das Feld ist traditionell hochklassig besetzt mit Weltrekordlern, RAAM Veteranen, usw. Im Vorfeld half die Kommunikation mit den 12-fachen Teilnehmern aus dem Kanuclub Team dabei die Strecke einzuschätzen. Ich entschied mich für das Kredo Rad und die XENTIS HighModulus Laufräder, da die Strecke anfangs bergig ist und im weiteren Verlauf dann aber eine Abfahrt und eine längere Flachpassage hat. Mit den XENTIS habe ich leichte Laufräder, die sehr aerodynamisch sind. Als Übersetzung hatte ich 52/38 bei 12-25 montiert. Das andere Kredo habe ich mit dem Lightweight Laufradsatz nachtfertig gemacht, d.h. Lupine und Rücklichter montiert. Zum Glück habe ich hier 50/34 bei 11-28 (das Miche Ritzel) montiert – dies hat mir dann im weiteren Verlauf doch geholfen. Das Wetter beim Start war hervorragend – leichte Wolken konnten die Sonne nur selten verschleiern. Los ging es mit hoher Geschwindigkeit – getrieben durch die 5-Mann Teams wurden die Anstiege im Flug genommen. Mit Puls 181 strafte ich die Parasiten ab und bekomme nun wohl ärztliche Ermahnungen. Die ersten 10 Runden hatte ich einen Pulsschnitt von 151, was deutlich zu hoch war, da ich laut den Ärzten ja auch Puls 140 begrenzen sollte (damit dürfte der Schnitt so bei Puls 135 liegen). Ich war selber sehr überrascht das ich nach 6:20 Stunden die 10 Runden inkl. Pinkel, etc. Päuschen absolviert hatte und somit einen 27 km/h Schnitt bei 38 Minuten pro Runde aufweisen konnte – trotzdem ich nie den Windschatten anderer Fahrer nutzte, da die Gruppenfahrer ohnehin schneller unterwegs waren. Die ersten 10 Runden war ich quasi ohne Pause gefahren. Im Berg ging der Tacho immer auf 15 km/h zurück und ich bekam mit zunehmender Distanz immer mehr Probleme die 38 / 25 Übersetzung in den steilen Passagen flüssig zu treten. Um 20:30 Uhr bin ich dann auf das Nachtrad ohne weitere nenneswerte Pause umgestiegen (es war ja schon vorbereitet) – hier war ja vorne 50/34 und hinten dank der Berglaufräder von Lightweight und dem Ritzel von Miche ein 11-28er bei noch geringerem Gewicht montiert. So ging es mit geringerem Systemgewicht und besserer Übersetzung in die nächsten Runden. Leider kam in Runde 14 der Regen und ich musste mich komplett umziehen. Auch waren somit die meisten der anfeuernden Zuschauer an der Strecke weg. Etliche Fahrer schienen auch zu pausieren, denn es wurde deutlich ruhiger auf der Strecke. Die Lightweight Ventoux und Obermayer waren im Regen gut zu fahren. So ging es einsam durch die Nacht, denn die Teamfahrer flogen schnell an mir vorbei, die Zuschauer waren nur noch in der Altstadt (wo bis 2:30 Uhr immer noch Musik und Stimmung war) und an der höchsten Stelle am Berg. Zwischen Runde 15 und 19 hatte ich arge Probleme mit der Nahrungsaufnahme und bin mangels Betreuung auch öfter kurz in die Box gefahren, um mich mit Brot, etc. zu versorgen. Mein Magen brauchte eine Grundlage, um die Gels zu verdauen. Die Probleme waren dann aber in Runde 19 behoben und es ging nun auch wieder schneller voran. Die anfänglichen Zeiten von 33 bis 40 Minuten pro Runde waren hierdurch in der Nacht auf 42 bis 50 Minuten plus einige kleinere Standzeiten gesunken. Ich habe dann nach Runde 19 um 4:45 Uhr die Lichter und das Akkuset abgebaut. Zudem habe ich die nächtliche Warnweste ausgezogen. Das zwischenzeitlich montierte Schutzblech habe ich aber drangelassen, da es weiterhin leicht regnete und die Strasse noch nass waren. Um kurz nach 5:00 Uhr bin ich dann wieder auf die Strasse, da die Beleuchtungspflicht aufgehoben war. Es ging nun bis 7 Uhr recht schwer voran – meine übliche Morgenträgheit hat mich auch diesmal nicht im Stich gelassen. Leider hatte ich in Runde 24 zudem einen Platten im Tufo 160er Schlauchreifen vorne auf dem Ventoux Laufrad. Dank Schwalbe DocBlue hielt die Luft noch und somit konnte ich die 6 km bis ins Ziel noch halbwegs flüssig fahren. Ich wurde nun auch zunehmend fitter und wieder schneller. Die Runden lagen nun bis zum Ende bei um die 40-42 Minuten – ich konnte es trotzdem locker angehen lassen, denn das Ziel war erreicht und ich hatte daher noch viel Spass auf der Strecke mit Zuschauern. In Runde 25 musste ich wieder einen Stop einlegen und den alten Trick anwenden: Voltaren in den Schritt – kurzer Schmerz und dann merkt man nix mehr vom Sitzproblem! Die lange Zeit ohne Training hat meine Sitzpunkte wieder vom Sattel entwöhnt – daher gab es hier einige Problemchen. Nach 30 Runden und knapp 23:20 Stunden war ich dann im Ziel und habe auf eine letzte Runde verzichtet, die ich wohl – wenn […]
[…]Die Cyclemania ist eine Benefizveranstaltung mit sportlichem Charakter. Pro km spendet ein Sponsor des Fahrers einen Betrag zwischen 0,10 Euro und 1,00 Euro. In Mauerberg, einem Stadtteil von Garching an der Alz in Bayern findet dieses 24 Stunden Rennen alle 2 Jahre auf einem 15,8 km Rundkurs statt. Gestartet werden kann als Einzelfahrer oder in 2er bzw. 4er Teams. Parallel fand auch eine Art RTF, ein 6 Stunden und ein 12 Stunden Rennen statt. Olaf ging in der Königsdisziplin, d.h. dem 24 Stunden Rennen als Einzelstarter an den Start. Nachdem er seit dem 22.05. – also genau 5 Wochen nicht auf dem Rad war bis auf drei kurze Ausfahrten in der letzten Woche vor dem Rennen, war nicht viel zu erwarten. Die Ärzte stellen immer noch eine parasitäre Belastung in den Arterien fest und somit wurde der Puls auf 140 begrenzt. Demnach keine idealen Voraussetzungen für eine fordere Platzierung. Olaf’s Ziel waren 20 Runden und damit die Vermeidung des letzten Platzes. Vor dem Start suchte sich Olaf einen Unterstand direkt an der Strecke. Er hatte Glück und konnte im Doppelstand zweier weiterer 24 Stunden Einzelfahrer unterkommen, die beide aus der Region waren und somit viel Anhang mit an der Strecke hatten. Robert Glas und Helmut Eibelsgruber belegten später den 1. und 4. Platz – ein toller Erfolg der sicher auch durch die gute Betreuung und Stimmung am Stand unterstützt wurde. Um 14.00 Uhr am Samstag (28.06.08) ging es los. Der Start erfolgte für Einzelfahrer und Teams gleichzeitig. Neben den 24 Stunden Fahrern gingen auch die 6 Stunden Fahrer an den Start. Es war also von Beginn an recht schnell – doch Olaf lies sich nicht mitreißen. Die Strecke war weitgehend flach mit drei kurzen, knackigen Anstiegen, die Olafs anfangs aber im dicken Blatt hochfuhr und somit auch immer wieder das ganze Feld hinter sich ließ. Nach vier Runden hatte sich alles eingependelt und Olaf fuhr vorwiegend alleine. Leider funktionierte die Zeitnahme nicht perfekt, so dass alle 24 Stunden Fahrer angehalten werden mussten und Ihnen ein neuer Chip auf den Helm geklebt wurde. Dies brachte allerdings keine Besserung. Somit waren die schnellsten Runden auch nicht messbar und es gab keine Zwischenstände. Aber dies tat dem Spass und auch dem guten Zweck keinen Abbruch. Das Wetter war hervorragend. Sonne, Sonne, Sonne und im Schatten (den es auf dem Kurs nicht gab) ca. 28 Grad. Am Sonntag wurde es mit 32 Grad noch wärmer. Nach 15 Runden der erste Schaden am Kuota Kredo – das Tretlager wollte nicht mehr. Schnell wurde auf das Ersatzrad gewechselt. In Runde 16 dann ein Plattfuß vorne der zum Wechsel des Laufradsatzes zwang. In Runde 17 dann erneuter Wechsel des Laufradsatzes, da sich der Kleber am Hinterrad löste. Alle Defekt also in Serie – aber dann war es wieder ruhig. Gefahren wurde also immer auf dem Kuota Kredo mit dem XENTIS Laufradsatz. Trotz der Defekte war Olaf von Runde zu Runde immer besser. In der Nacht drehte er zwischen zwei und vier Uhr alleine auf dem Kurs seine schnellsten Runden. Zwischen sechs und acht hatte er einen Tiefpunkt, zumal er sein Ziel von 20 Runden ja schon weit überschritten hatte. Nachdem 32 Runden absolviert waren und das Soll absolut übererfüllt war, hat Olaf um 11:30 auf das Montello (Zeitfahrrad) gewechselt und nach über 21 Stunden im Sattel selbstbewusst seine schnellste Runde angekündigt, obwohl er auf dem Rad in 2008 noch nicht trainiert hatte. Und die kam dann auch: in 25 Minuten drehte er auf dem 15,8 km Rundkurs mit 140er Maximalpuls bei einem 38 km/h Schnitt eine ideale Runde. Ständig auf dem großen Blatt hatte er ordentlich Druck und ließ bei der Solofahrt etliche Gruppen stehen. Olaf: „Das fühlte sich wirklich Klasse an – mit dem Rad und der Motivation sollte in Schötz ordentlich was drin sein zumal ich bis dahin hoffentlich gesund bin“. Für Olaf war die Cyclemania ein Erfolg, denn er war krank am Start und nicht ordentlich trainiert – trotzdem hat er sein Ziel übererfüllt und lag gut im Rennen ohne jegliche Erschöpfung. Hätte er nicht wegen potentieller Gesundheitsprobleme nach 21:45 Stunden abbrechen müssen, so wären mindestens drei weitere Runden und damit Platz 8 drin gewesen. So war es Platz 17 mit 33 Runden, 521 km und knapp über 3.300 Höhenmetern. Ergebnis 33 Runden, 521 km in 21:45 Stunden. Platz 17 von 58 Einzelstartern. Eingesetzt wurden 3 Räder und 4 Laufradsätze.
[…]Beim Gerolsteiner Tour Festival 2008 bin ich – wie beim Gerolsteiner Tour Festival 2007 auch – in zwei Disziplinen angetreten. Das Einzelzeitfahren am Freitag startete mit den ersten Startern ab 15:00 Uhr. Das Wetter war im Gegensatz zum Vorjahr ziemlich gut. Zwar waren dicke Wolken am Himmel, aber die Temperaturen waren optimal für kurze Kleidung und zudem war es trocken und es ging kaum Wind. Das Streckenprofil ist nicht ganz einfach. Zudem waren die Strassen nicht im bestem Zustand. Um 16:13:20 Uhr ging es von der Startrampe los. Viele hatten Zeitfahrräder und teils sogar Scheibenräder montiert. Das Profil der Strecke ist eher nicht hierfür gedacht und so trat ich mit meinem Bergrad (Kuota Kredo) mit den Lightweight Laufrädern (Ventoux vorne, Obermayer hinten) an. Als Ritzel was das neue Miche mit 11-28 montiert. Das schlechte Ergebnis vom letzten Jahr galt es deutlich zu verbessern. Auf der Strecke hatte ich auch ein gutes Gefühl, keine Probleme mit der Technik – lediglich der Puls war aussergewöhnlich hoch. Die Zeit war dann nur knapp 3 Minuten schneller als 2007 und mit 1:10:20 sehr schlecht. Der Grund lag im bergauf fahren – hier fehlte die nötige Geschwindigkeit. Die Gründe liegen definitiv am Training (keine Intervalle für Geschwindigkeit und Berg) wie auch am lädierten linken Fuss (starke Durchblutungsprobleme seit vier Wochen) wie vielleicht auch am Heuschnupfen oder einem nahenden Infekt. Irgendwie sind diese Gründe aber alle selber zu verantworten und das Ergebnis ist sehr enttäuschend. Am Sonntag startete der Marathon – aus vier Blöcken wurden um 08:00 Uhr die Fahrer der 52, 119, 161 und 204 km Strecken gemischt auf die Strecke geschickt. Auch 52 km Fahrer standen im ersten Block. Olaf startete aus Block 3 und fuhr anfangs Schritt für Schritt nach vorne – wobei es erst sehr langsam voran ging, da die Strecke anfangs über einen engen Radweg führte, der ein paar Wellen hatte und somit die langsamen Fahrer nicht zu überholen waren (ein Nachteil der Startblockaufteilung und der Streckenführung). Der leichte Regen war ab Start eigentlich beendet und die Strassen waren nahezu trocken. Bei km 43 dann der erste Plattfuss am Hinterrad. Der Conti Podium Schlauchreifen hatte ein Loch (nach 180 km Laufleistung). Die gute Gruppe war weg und mit Vittoria DocBlue konnte das Problem innerhalb von ca. 5 Minuten behoben werden. Nun ging es halt mit weniger Luftdruck (4 statt 9 bar) weiter. Die Strecke war weniger wellig bis zu diesem Zeitpunkt als im letzten Jahr. Die Wellen kamen ab km 50. Und bei km 62 dann der nächste Platte – diesmal vorne. Die Strecke hatte einige Stellen mit Rollsplit und oft Dreck auf der Strasse und kleinere Steine – zudem waren viele Schlaglöcher vorhanden. Auch bei km 62 half DocBlue – nur war nun die zweite CO2-Kartusche verbraucht. Bei km 84 hat es dann hinten einen großen Durchschlag gegeben und es musste ein neuer Schlauchreifen aufgeklebt werden, was einiges mehr an Zeit kostet als einen Schlauch zu wechseln. Vermutlich wäre eine Schlauch-Mantel Kombination die bessere Entscheidung an diesem Tag gewesen. Mit vorne 4 Bar Druck, neuem Schlauchreifen hinten und keiner CO2-Kartusche mehr ging es ab km 84 dann weiter. Olaf’s Beine waren ok, nur sein linker Fuss hatte wieder einmal keine Durchblutung, war taub und stark durchgefroren – der Pulslauf war prima, nur waren bereits 51 Minuten Standzeit durch die drei Schlauchreifenplatten sowie 3 Minuten an Standzeiten an der Verpflegung. Ich habe dann entschlossen die 204er Strecke abzubrechen und auf 119 zu verkürzen, da ein weiterer Plattfuss nicht mehr hätte geflickt werden können (mangels Kartusche und mangels DocBlue und mangels Schlauchreifen). Mit der Nettofahrzeit bin ich zufrieden. Mit dem Rest nicht. Mit dem ganzen Wochenende war ich absolut nicht zufrieden. Die Organisation war sehr gut, die Streckenführung war weniger gut, der Strassenzustand (insbesondere beim Einzelzeitfahren) war teils eine Katastrophe. Die Verpflegungsstellen war wirklich gut organisiert und auch gut bestückt – auch war das Streckenpersonal sehr freundlich. Ob das Gerolsteiner Tour Festival (vielleicht unter anderem Namen) weiterbesteht ist ja noch offen – zu wünschen wäre es. Ob Olaf teilnimmt hängt aber von der Saisonplanung ab – kurz und schnell kann man hier in Gerolstein trainieren, aber bisher war es einfach nicht das Terrain für Olaf – ausser beim 2007er Marathon. Ergebnis Radmarathon, 119 km in 4:52:00 Stunden, mit 3 platten Reifen, Nettofahrzeit 3:58 Stunden; trotzdem war dies Platz 85 bei den Herren über 119 km. Einzelzeitfahren, 31,7 km, 629 Höhenmeter, 1:10:20 Stunden, Platz 186 Es bleibt festzustellen: auf kurzen Strecken fahren fast alle schneller als ich. So ab 300 km werde ich besser.
[…]Der Fleche Allemagne ist kein wirkliches Rennen, sondern eine Sternfahrt von 3 bis 5 Personenteams von einem beliebigen Ort zur Wartburg in Eisenach. Es gibt die Vorgabe, dass der Start am 01.05. um 09:00 Uhr stattfindet und das Ziel in Eisenach auf der Wartburg am 02.05. zwischen 08:00 und 09:00 Uhr von mindestens drei Fahrern erreicht werden muss, die zwischen 07:00 Uhr und Zielankunft mindestens 25 km inkl. dem Schlußanstieg zurückgelegt haben müssen. Um in die Wertung zu kommen müssen die restlichen Fahrer dann bis 12:00 Uhr ankommen und die selbe Strecke gefahren sein. Unser Team bestand aus Torsten Walter, Ullrich Bechtoldt, Martin Weber und Olaf Schmitz. Olaf hatte im Vorfeld die Strecke mittels GPS geplant und allen wunschgemäß eine ganz flache Route mit knapp 420 km versprochen. Vor dem Start hatten wir die Luftstrecke berechnet und uns darauf eingestellt, dass wir durch die Strassenführung rund 20% mehr Strecke zu radeln haben. Die Route startete in Wesseling bei Köln, führte am Rhein entlang bis hinter Neuwied und dann ab Lahnstein die Lahn entlang bis zum Edersee. Ab hier entlang der Fulda zur Wartburg – alles ganz flach laut Plan. Am Ende waren es über 4.000 Höhenmeter. Vor allem die fiesen, immer kurzen Anstiege waren anstrengend – aber gut das wir mit Torsten einen Dauerbrenner hatten. Der Start in Wesseling erfolgte kurz nach 09:00 Uhr bei gutem Wetter. Von Wesseling ging es zunächst den Rhein entlang Richtung Bonn und hier durch die nördliche Altstadt, über die Kennedybrücke und dann entsprechend rechtsrheinisch über Bad Honnef nach Bad Hönningen. Hier sollte das Begleitfahrzeug erstmals warten mit Verpflegung, aber das Tempo der Gruppe konnte vom Fahrzeug anscheinend nicht gehalten werden, so dass ein erstes Treffen erst vor Neuwied erfolgte. Torsten Walter gab meistens vorne den Windschatten vor und alle fuhren mit ordentlich Druck – es wurde schon spekuliert, wieviele Extrarunden wir drehen könnten, um am Ziel mehr Kilometer aufzuweisen. In Neuwied kam dann der erste kleine Regenschauer. Kaum hatten wir unter einer Unterführung alle die Regenjacken angezogen, war der Regen vorbei. Wenige Kilometer später in Braudorf bei km 98 haben wir dann eine Pizza gegessen, die Olaf die nächsten 200 km schwer beschäftigt hat. Seltsamerweise kam dann nach Brauweiler direkt ein Anstieg von über 300 Höhenmeter und es folgte hier Steigung an Steigung. DAS WAR SO NICHT GEPLANT! Schnell hatten wir bei 130 km schon 1.000 Höhenmeter gemacht und deutlich Zeit verloren – vor allem Olaf hing öfter hinter der Gruppe und kämpfte um Anschluß – anscheinend Heuschnupfen und vor allem die Pizza drückten den Schnitt. An der Lahn entlang haben wir dann des öfteren angetrunkene Maifeierer getroffen. In Limburg haben wir Wasser und Kaffee von einem Freund von Torsten Walter erhalten. Auch ein mitten auf dem Radweg hinter Limburg aufgebautes Fest mit mehreren Festzelten und hunderten betrunkenen Personen hat uns einiges an Zeit gekostet. Zum Glück hatte hier keiner einen Defekt. Von Limburg ging es nach Marburg und kurz vor Marburg haben wir bereits den Stop zur Nacht eingelegt und uns umgerüstet. Das Begleitfahrzeug hat uns hier auch verlassen und ist direkt nach Eisenach, denn auch Karen – unsere Helferin – musste schließlich einmal schlafen. Wir haben darauf verzichtet. In Marburg hatten wir schon eher die Sorge, dass Ziel noch pünktlich zu erreichen. Wir haben hier auch noch einen kleinen Espressostop bei einer befreundeten Familie von Martin Weber eingelegt. Nun ging es im Eiltempo durch die Nacht Richtung Edersee. Der Garmin eTrex Vista hat gute Dienste geleistet und die Route gewiesen, wobei auch Martin den Weg kannte. Irgendwo zwischen Marburg, Frankenberg und dem Edersee haben wir dann 30 Extrakilometer gemacht – vielleicht an der Baustelle wo wir fast einen Kilometer durch eine Vollsperrung schieben mussten und alle Defektfrei durch kamen – vielleicht auch woanders. Am Edersee haben wir dann lange nach einer Möglichkeit gesucht unsere Kontrollkarten zu stempeln – alles war Menschenleer. Als wir die Hoffnung schon aufgegeben hatten, haben wir etwas abseits der Strecke eine kleine Kneipe mit 3 Gästen und den beiden Wirten entdeckt, die leicht angetrunken bereits ALIENS in uns vermuteten als wir um 2:30 Uhr die Kneipe betraten. Selten wurde so gelacht – einige Sprüche werden sicherlich legendär bleiben, wie „der Frosch schläft!“ – gemünzt auf unseren Ulli der im grünen Shirt seinen Kopf auf dem Tisch ablegte. Mit der Mahnung „fahrt niemals durch die Kasseler Berge“ verließen wir den lustigen Haufen und starteten auf die letzten Kilometer des Fleche Allemagne durch ein ziemlich welliges Terrain. Kurz vor Bebra haben wir bei km 410 die ersten anderen Teilnehmer Teams des Fleche Allemagne getroffen, die alle so um die 340 km zurückgelegt hatten – wir waren also gut unterwegs. Planmäßig haben wir exakt und ehrlich um 07:00 den letzten Stop eingelegt – wohingegen andere sich wohl 07:00 haben aufschreiben lassen und schon länger durch die Kontrolle waren. Wir sind dann auch wirklich den kürzesten Weg gefahren und nicht entlang dem Flusslauf, so dass wir nochmals 450 Höhenmeter vor der Wartburg absolviert hatten. Die letzten 100 Meter zur Burg wurden dann geschoben – vorher die Schuhe aus, da der über 20% Anstieg auf Kopfsteinpflaster eine reine Rutschtour war. Um 08:40 waren wir oben. Die Duschen haben wir etwas länger gesucht, aber dank des Spürsinns unseres Ullis auch schließlich gefunden. Das Essen und die Fleche Allemagne Abschlussfeier haben wir dann bis 14:00 Uhr noch besucht und sind dann per PKW nach Hause gefahren worden. Fünf Personen und vier Räder in einem VAN sind auch ein reizvoller Abschluß für den Fleche Allemagne. 4.223 Höhenmeter, 456 km waren bewältigt. Wir haben oft gestanden, sind gut und pünktlich durchgekommen und waren alle zufrieden. Ein tolles Team, dass immer noch miteinander kommuniziert und sicherlich noch ab und an zusammen fahren wird. Ergebnis In 18:45 Stunden reiner Fahrzeit und insgesamt 23:40 Stunden ist das Team bestehen aus Torsten Walter, Ullrich Bechtold, Martin Weber und Olaf Schmitz die 456 km von Wesseling zur Wartburg gefahren. Hierbei wurden 4.223 Höhenmeter bewältigt. Eine Wertung und Platzierung der 42 Team gibt es nicht – jedoch dürfte das Team in den […]
[…]Von Brühl ging es um 07:08 Uhr los Richtung Köln. Trockenes Wetter bei leicht bedecktem Himmel lud zum Radeln ein. In Rath/Heumar haben wir dann noch Martin Weber in die Gruppe aufgenommen, der heute genau wie ich eigentlich 6 Stunden auf der Opel Teststrecke mit Axel Fehlau fahren wollte. Die Veranstaltung wurde aber abgesagt, so dass umgesattelt werden musste. Ab Refrath wurde dann Tempo gemacht … die bekannten Tempomacher mit Rainer Paffrath, Tom Rey, Siggi usw. waren an der Spitze. Ich konnte der Gruppe gut folgen, was ein deutlicher Fortschritt zu letztem Jahr war. Ich habe zudem Carboo4u, ein neues Getränk, getestet. Zudem noch die Riegel der Marke. Die Riegel sind absolute Spitzenklasse – kein Kleben und eine gute Konsistenz. Auch war die Wirkung super und auch unter Last wurde der Riegel gut verdaut. Das Getränk „Crazy Orange“ habe ich mit Malto19 von Carboo4u gemischt – hat auch prima gewirkt und war problemlos zu vertragen. Die Entwicklung des Produktes wurde von Olaf Sabatschus (Ex-Triathlet) vorgenommen. Weiter ging es über Voiswinkel, Odenthal, Bremen, Lüdorf nach Emminghausen. Hier haben wir uns erstmals kurz verfahren und 1 km später ist mir dann in einer Baustelle im Ort Hoffnung der Hinterreifen regelrecht geplatzt. Ich hatte leider unwissenderweise noch einen Butyl Schlauch montiert. Somit waren alle schnelleren Fahrer leider weg und ich musste den Schlauch wechseln. Ein netter Helfer aus Frankfurt wartete, um zu schauen, ob ich nicht einen neuen Mantel benötigen würde. 2 km später in Wermelskirchen dann der nächste unfreiwillige Stop. Ein Mitfahrer war wohl ohne Fremdeinwirkung vom Rad gefallen (wohl ein Schwächeanfall) und war nun bereits im Krankenwagen. Polizei und einige Autofahrer standen auf der Strasse. Wir haben gewartet, um zu klären, wie z.B. sein Rad mit genommen werden kann. Schließlich sind wir an die 1. Kontrollstelle bei km 58 in Wermelskirchen weitergefahren, aber hier war leider keiner mehr der schnelleren Fahrer. Wir beschlossen, dass mein Frankfurter Begleiter sich um das Rad kümmert und ggf. später nachfährt und ich probiere die Gruppe um den Organisator Rainer Paffrath zu stellen, der bereits 20 Minuten vor mir die Kontrollstelle verlassen hatte. Also fuhr ich ab km 58 alleine weiter über Hückeswagen, Halver nach Lüdenscheid zur 2. Kontrolle bei km 101. Hier hatte ich nur noch 10 Minuten Rückstand, auch wenn die Gruppe vor mir zu viert unterwegs war. Bereits ab km 65 hatte ich muskuläre Probleme im linken Bein – irgend ein Muskel klemmte. Vielleicht weil ich die Woche vorher mit einer 175er Kurbel statt der sonst üblichen 172,5er gefahren bin. Das Hinterrad hatte etwas wenig Luft nach der Panne vor Wermelskirchen und irgendwie klackerte das Tretlager. Von hier ging es über Breddershaus und dem höchsten Punkt der Route nach Drolshagen. Bis hierher waren es bereits ca. 1.500 Höhenmeter, aber im Berg kam ich gut voran, trotz meiner muskulären Probleme im linken Bein. Ich war schon sehr zufrieden und auch wenn ich oft kurz halten musste, um den Weg ausfindig zu machen, hatte ich bei der Kontrolle in Drolshagen (km 133) nur noch 5 Minuten Rückstand auf die Gruppe um Rainer Paffrath und Martin Weber. Über Benolpe und Eckenhagen habe ich dann bei sehr schönen Aussichten richtig Dampf gemacht und hatte dann in Wiehl das Glück das mir die Gruppe ganz kurz vor der Kontrollstelle Wiehl (km 158) entgegenkam. Wir haben dann kurz über das Unglück in Wermelskirchen gesprochen und Rainer hat mir den Kilometer zur Kontrollstelle Wiehl erlassen, so dass ich mich der Gruppe anschließen konnte. Die Pause in Wiehl hat mir jedoch wohl gefehlt – vielleicht war auch das Ziel weg die Gruppe zu bekommen, denn irgendwie hatte ich immer wieder Probleme die vier zu halten, vor allem wenn es bergan ging. Mein linkes Bein machte auch immer mehr Probleme – vermutlich war es einfach überlastet aufgrund der langen Alleinfahrt. Über Prombach, Morsbach und Stockshöhe ging es so zu fünft weiter und vor allem in Stockshöhe hatte ich wieder Probleme zu folgen und musste das Loch in der Abfahrt zu fahren. In Betzdorf bei km 196 haben wir dann eine längere Pause eingelegt, meine erste seit Wermelskirchen bei km 55. Ich musste auch dringend Essen und habe ordentlich Getränke nachgeladen. Leider setzte nun der Regen ein. Schnell sind wir dann die Sieg entlang gefahren über Roth nach Rossbach. Hier war es dann vorbei mir der Gruppenfahrt, denn ich war einfach zu platt. Auch mussten Regenklamotten angezogen werden und die Sicht wurde zunehmend schlechter, da mit immer wieder die Brille beschlug. Ich bin ab km 220 wieder alleine gefahren über Dattenfeld, Eitorf und Hennef nach Siegburg. Hier hatte ich die Vierergruppe dann auch wieder an der Kontrolle gesehen (km 271) – aber ich musste noch was Essen bevor es für mich weiterging. Ab Siegburg lief es dann bei mir deutlich besser. In Bonn ging es über die Brücke, dann nur noch über Wesseling nach Brühl. Den Abstand zur Gruppe habe ich von Siegburg bis Brühl konstant halten können, auch hatte ich wieder runde 200 Watt auf dem Wattmesser stehen. Nur muskulär lief es links immer noch nicht. Mit der Leistung bin ich dennoch zufrieden. Ich komme immer besser in Fahrt. Da ich kein Bergtalent bin kann ich mit den 2.600 Steigungsmetern schon ganz zufrieden sein. Auch komme ich auch bei langen Alleinfahrten sehr gut klar und kann den Körper stabilisieren. Das Training wirkt, auch wenn ich absolut kein Naturtalent bin – meine körperlichen Voraussetzungen sind nicht optimal für Radeln, ich muss effizienter trainieren als Andere – aber ich werde stetig besser und das motiviert. Die Nacht nach dem Brevet habe ich nicht geschlafen, weil ein Zeh am linken Fuss anscheinend (warum auch immer) geprellt ist und sich nicht mehr bewegen lässt. Müde bin ich nun trotzdem nicht. Ergebnis 10. im Ziel mit exakt 14:59 Stunden, davon 1:37 Standzeit wegen Plattfuss, Unfallhilfe und Pausen.
[…]Die erste Veranstaltung in 2008 für mich und damit die Saisoneröffnung – nachdem ich gut durch den Winter gekommen bin. Wie im letzten Jahr will ich mit den Brevets starten um eine lockere Grundlage für die langen Rennen im Sommer zu legen – der Brevet in Kiel ist früh im Jahr und somit ein idealer Start. Das Wetter im Winter war wieder trainingsfreundlich, so dass ich viele Einheiten gefahren bin, aber keine Langen. Das Hotel war nur 300m weg vom Startort im Segelhafen, so dass ich gut ausschlafen konnte, auch wenn ich erst gegen Mitternacht angekommen war. Um 08:00 Uhr ging es pünktlich los, nachdem an die ca. 25 Teilnehmer die Startkarten ausgegeben worden waren. Nachdem wir die Stadt gemeinsam verlassen haben, sind wir in einer 4er Gruppe (3 Hamburger und ich) mit hoher Geschwindigkeit weg gefahren. Für Kieler Verhältnisse war auch wenig Wind, so dass wir immer zwischen 34 und 38 km/h auf dem Tacho hatten. Bei km 50 hatte ich allerdings erstmals Probleme das hohe Tempo mit zu gehen und habe bei km 60 kurz vor der ersten Kontrollstelle des Brevets abreißen lassen müssen. Ich habe dann zweimal nach dem Weg fragen müssen und an der Kontrollstelle noch knapp 5 Minuten auf die zweite Gruppe warten müssen. Mit dieser bin ich dann bis zum Ende der Tour, die über Eckernförde und Schleswig führte, gefahren und habe Kiel bei trockenem Wetter und ca. 7 Grad wieder erreicht. Zusammenfassend kann man sagen, dass unbemerkt knapp 900 Höhenmeter erreicht wurden. Ich bin nur auf dem großen Ritzel gefahren und bin damit für diese Jahreszeit sehr zufrieden. Was die Kieler als Berg bezeichnen sind Sanddünen, aber wir reden ja auch von Gegenwind, wenn dem Kieler die Luft die Nase streichelt. Ergebnis Mit einer 8-ter Gruppe bin ich nach 208 km und 8:05 Stunden ins Ziel gekommen. Vor uns waren nur 3 Fahrer aus Hamburg, die mir bei km 60 weggefahren sind – worauf ich mangels Streckenkenntnis auf die folgende Gruppe gewartet habe, mit der ich dann ins Ziel kam.
[…]Der Start war schon hart. 3000 Teilnehmer der 90 Stunden Staffel wurden auf eine Aschebahn gequetscht – die Räder mit dabei. Es war an Radtechnik alles dabei, von verspielt (wie Lightweight Felgen). Dann wurde das Licht kontrolliert, die Startbücher gestempelt und in 500er Gruppen alle 15 min ab 21.30 Uhr gestartet. Etliche hatten Begleitfahrzeuge an der Strecke und daher auch wenig dabei, andere haben ihren Hausstand eingepackt. Alle waren sehr gut vorbereitet. Exakt mit dem Startschuss für meine Gruppe um 22.05 Uhr kam der Regen und leider hörte dieser die Nacht über nur ab und an kurz auf – auch tags war es nicht besser. Ich hatte viele Stops um die Regenjacke an und auszuziehen. Immer wieder die kurzen, heftigen Schauer. Eine grosse Hilfe war die GoreWindWeste, die gleichzeitig Regen abhält und reflektiert. Diese hatte ich wegen der Reflektion über der Regenjacke an. Der Gegenwind kam erst auf der Hälfte der Strecke Richtung Brest – zum Glück. Die ersten 80 km sind gemütlich, wenige Wellen. Dann aber kommen die Hügel, leider andere als wir kennen, einfach länger und steiler. Halt kleine Berge mit allem was dazu gehört. Der Regen machte mir zusätzlich zu schaffen. Immer wieder konnte man sich kleinen Gruppen anschließen, die allerdings in jedem Ort wieder auseinanderfielen, da einige eine Rast einschoben. Auf die Distanz von 1.230 km gesehen kam ich kaum voran und hatte schon bei km 400 die erste Müdigkeit – dies getrieben durch die langen Stops an den Kontrollen. Die ersten Kontrollen waren problemlos zu schaffen. Auch einen Platten mitten in der Prärie habe ich gut gelöst bekommen, indem ich erst immer wieder kurz gepumpt habe um in den nächsten Ort zu kommen. An einem einsamen Haus habe ich dann morgens um 3:30 Uhr geflickt und der Hausbesitzer kam heraus und wollte mir helfen. Der ständige Regen setzte mir stark zu. Ich konnte nicht wie geplant irgendwo am Streckenrand schlafen und die Betten der Organisation waren hoffnungslos überlastet. Teils stand das Wasser auf der Strasse und in den Abfahrten musste man gehörig aufpassen. Ich hatte mir vorgenommen, möglichst lange nicht zu schlafen. Das hat trotz der Belastung 35 Stunden lang ohne Probleme geklappt (und da ich den Tag vor dem Start auch nicht geschlaffen habe eigentlich sogar 49 Stunden). Ich sah auch immer fit aus und hatte keine Probleme, bis auf die Energieversorgung der Beine. Da kam absolut nix an. Noch nicht mal Vitamine habe ich genommen. Vermutlich wird bei nicht eingehaltenem Rhythmus nichts mehr planmäßig versorgt. Hier muss ich für die langen Strecken mehr testen. Es muß Ziel bleiben eine immer höhere Leistung über mehr als 24 Stunden konstant zu erbringen – auch muss mehr mit der Nahrung experimentiert werden. Der Körper regeneriert auch während der Belastung immer wieder – was man eigentlich kaum glauben würde. Das Streckenprofil ist wirklich brutal, da es immer rauf und runter geht und die Anstiege meist 8% oder mehr an Steigung haben. Ich habe Brest nach etwas über 600 km in knapp über 22 Stunden erreicht, trotz Regen, kleinem Gepäck, Schlafentzug usw. Aber da die Unterstützung an der Strecke immer hervorragend war und Metzger, Bäcker und Gastronomen die ganze Nacht im Freien die Fahrer erwartet und beköstigt haben, habe ich dies als Motivation genommen. Der Rückweg war quasi identisch. Regen, Regen, Regen und vor allem viel Wasser in den Senken auf den Strassen. Mir kamen mehr Teilnehmer entgegen und ich hatte sehr selten jemanden der kurz mit mir fuhr. Irgendwie habe ich es quasi in Trance und ohne Schlaf durch die Kontrollposten bis nach Paris geschafft und war gegen 18:00 Uhr nach 45:05 Stunden und 1.218 km im Ziel. Bei der Strecke (immerhin knappe 10.000 Höhenmeter), dem schlechten Wetter und meiner nicht perfekten Vorbereitung sind 27 km/h Schnitt über 45 Stunden hervorragend. Regen scheint mein Ding zu sein! Meine Frau hat mich dann eingesammelt und wir sind am nächsten Morgen mit dem Auto direkt nach Österreich gefahren, wo ich noch in der selben Woche beim Ötztaler Radmarathon Sonntags gestartet bin. Herauszuheben sind die Teilnehmer und auch Organisatoren. Viele Teilnehmer waren kommunikativ – ich hatte nie ein Problem. Und alle Autofahrer hier in Frankreich seinen gelobt: KEINER hat gehubt und keiner hat mich oder Andere behindert. Das Essen musste man zahlen, aber es gab endlos Freiwillige auf den Strassen, die jubelten wenn man vorbei fuhr und die auch Getränke etc. verschenken. Ich bin begeistert und werde es wohl 2011 wieder probieren.
[…]Auf den Alpenbrevet habe ich mich nicht speziell vorbereitet, aber ich wollte mein – für mich – schlechtes Ergebnis vom Nürburgring zumindest für mich wieder „geraderücken“. Am Start um 06:30 Uhr standen ca. 350 Teilnehmer der Challange – der Strecke über 266 km mit 6.700 Höhenmeter beim Alpenbrevet. Es war bedeckt und eine Minuten vor dem Start begann es dann leicht zu Regnen – ich habe noch schnell die Nalini Regenjacke angezogen, denn die ersten Kilometer beim Alpenbrevet ging es hinunter von 1.450 hm auf knapp 920 hm nach Wassen. In der Abfahrt direkt das erste Problem. Ich war mit der Lightweight Kombination aus Ventoux für vorne und Obermayer für hinten unterwegs. Der Hersteller war nicht in der Lage die zugehörigen Bremsgummis zu liefern (peinlich!) und so hatte ich die Campagnolo Carbon Bremsgummis drauf – die griffen aber gar nicht und auf der feuchten Strasse blockierten die Laufräder sofort und ich rutscht immer wieder über den Asphalt – ein absolutes Sicherheitsrisiko. Ich dachte schon ans aufhören, prüfte schon ob alles stabil war und fuhr dann doch weiter in der Hoffnung, dass es mit der Zeit besser wird. Von Wassen geht es dann bei km 10 hinauf auf den Sustenpass, knapp 1.300 Höhenmeter später auf 2.220 hm erreicht man bei km 28 den Sustenpass. Schon nach 5 km im Aufstieg tat mir das linke Knie an der Pantella weh – ich hatte Beinlinge an, denn bei 7 Grad war es in der vorangegangenen Abfahrt doch etwas frisch. Die Schmerzen gaben sich aber nach weiteren 5 km. Ab ca. 1.700 hm hatten wir stärkeren Neben und hiermit verbundenen Regen, der auch in der kompletten Abfahrt vom Susten nach Innertkirchen (bei km 55) für dickste Probleme mit meinem Bremsen sorgte. Die Gruppe welche ich in der Steigung eingeholt hatte war wieder weg und hat über 10 Minuten auf mich gewartet, d.h. ich habe durch die schlechten Laufräder extrem Zeit liegen lassen, abgesehen von der Angst mich hinzulegen. Da Lightweight auch die O-Ringe nicht liefern konnte hatte ich viele Mitfahrer die das laute Knacken als Felgendefekt ansahen, obwohl nur das Ventil gegen das Carbon schlug – ein unschönes Lightweight Problem das mich weiter begleiten sollte. Nun ging es beim Alpenbrevet den Grimselpass hinauf, 24 km und knapp 1.500 Höhenmeter hinauf auf 2.165 hm. Der Pass war gut zu fahren. Der Regen wurde weniger und es war nur noch bedeckt. Mit meiner 34er / 26er Kombination kam ich gut voran. Es war mit immer über 60 Umdrehungen noch ein lockerer Tritt. Alle anderen um mich herum hatten meistens vorne dreifach Blätter und hinten oft einen 29er Rettungsanker. Der Grimselpass ist auch landschaftlich schön, da keiner sprechen wollte, bzw. wohl eher konnte, hatte man ja Zeit sich umzuschauen. Die Abfahrt vom Grimsel nach Gletsch war wieder eine Katastrophe Dank der Lightweight, dann weiter nach Ulrichen ging es – denn hier war es grade und endlich konnte man auch feststellen, dass mit den richtigen Bremsgummis und O-Ringen die Lightweight traumhaft gewesen wären. Absolut spurtreu auch bei Seitenwind und sehr gut gefedert trotz 15 Bar in den Tufo Schlauchreifen. Von Ulrichen ging es dann von 1.350 hm auf 2.478 hm den Nufenen hinauf. Der Pass ist mit seinen 13 km nicht lang, aber er hat es in sich. Ich war aber zufrieden, denn das Wetter wurde weiter besser und die Strasse auf der Abfahrt nach Airolo und weiter nach Biasca war trocken und die Sonne kam heraus. Die Tufos hatten nun mehr Haftung in der Abfahrt und somit blockierten die Lightweights weniger – es war nur noch ein Gefühl wie ein schlechtes ABS mit einer sehr rubbeligen Vor- und Zurückbewegung – also ein weiteres Lightweight Problem beim Alpenbrevet – auch wenn ich die vorgeschriebenen Stopper montiert hatte. Vor Biasca beginnt der Lukmanierpass, der von 300 hm auf 1.972 hm hoch führt und das über 37 km mit immer wieder Stufen drin. Ich hatte aber gut gegessen und vor allem noch einmal Vitamin B zugeführt – das hat wohl geholfen die Muskeln gut mit den Kohlehydraten zu versorgen. Es ging sehr gut bergan. Einziges Hindernis waren immer wieder noch leicht rücksichtslose Autofahrer während des Alpenbrevet, die trotz Gegenverkehr noch überholen mussten. Die 16 km Abfahrt nach Disentis war wieder ein kleine Katastrophe mit den Lightweights, aber man bekommt ja Übung und dann war ich auch im Oberalppass – der hat nur 900 Höhenmeter und war in 21 km schnell abgehandelt. Die 11 km Abfahrt ins Ziel langsam um alle Kurven gerollt und schon war ich nach 12:02 Stunden im Ziel. Die zweite Hälfte bin ich deutlich besser gefahren, als in der ersten – je länger je besser also. Die Verpflegung war sehr gut – es gab immer Boullion, Energieriegel, Gel, Bananen, Äpfel, Isodrink und verschiedene Brote sowie Käse. Die gesamte Organisation hat mir gefallen und das ich dann noch eine tolle, blaue, eng anliegende Regenjacke bekommen habe, war ein schöner Lohn für die Qual. Nur die Lightweights haben mich bestimmt 30 Minuten gekostet und jede Menge graue Haare in den Abfahrten. Im Ziel und an den Versorgungspunkten haben mich viele drauf angesprochen und sich wohl vom eigenen Kauf von Lightweight distanziert – schlecht für den Hersteller – da sollte man einfach mal an der Lieferpolitik arbeiten. Meine Lightweight Erfahrungen gingen auch in den folgenden Monaten nicht gut weiter, zumal die Reaktion vom Hersteller auf das Lightweight Problem unschön war. Ergebnis beim Alpenbrevet 266 km, 6.700 Höhenmeter, 5 Alpenpässe in 12:02:37 Stunden. Eine Platzierung gibt es bei diesem Brevet nicht, ich war aber 1:45 Stunden vor dem Zielschluss im Ziel und trotz 1.200 Höhenmetern und 30 km mehr als beim Ötztaler Radmarathon über eine Stunde schneller als dort im Jahr 2006. Eine Bergziege werde ich nicht, aber ich komme nun in den Hochalpen so langsam klar.
[…]Ich hatte mir für Rad am Ring über 20 Runden vorgenommen auf dem knapp 22 km Rundkurs mit je 505 Höhenmetern. Ich wollte nicht überdrehen, sondern Rad am Ring wie auch der Alpenbrevet in der folgenden Woche sollten jeweils Kraftausdauer Programm sein und mich fit machen für Paris-Brest-Paris. Einen richtigen Höhepunkt habe ich dieses Jahr nicht, es geht mehr um Training und um hohe Lasten, da ich ja in der Paris-Brest-Paris Woche auch noch den Ötztaler Radmarathon fahre. Eigentlich kein guter Plan all diese langen und teils sehr steilen Rennen am Stück zu fahren. Das Wetter war top. Am Samstag um 12:08 ging es bei über 25 Grad ein wenig früher als geplant los, da die Mountainbiker zu schnell waren und sonst durch die Startaufstellung der 24 Stunden Radler hätten durch fahren müssen. Neben den tollen Temperaturen war richtiges Bräunungswetter bei Windstille angesagt – also perfekt. Ich habe mich hinten rein gestellt beim Start, da die 4er Teams vorne ja ordentlich Gas geben und ich mich nicht mitreissen lassen muss und auch nicht im Weg „stehen“ will. Die erste Runde war mit 53 Minuten leicht schneller als geplant – Ziel war es 55 Minuten zu fahren und 5 Minuten zu stehen, das ganze die ersten acht Runden, dann 65 Minuten fahren und bis zu 10 Minuten stehen – es hätten also 22 Runden werden können laut Plan. Die Sieger der Vorjahre waren immer um die 24 Runden gefahren. Die ersten vier Runden bin ich mit den BORA Laufrädern gefahren. Mit vorne 34 und hinten 12-25 war ich ordentlich bestückt. Im langen Anstieg wie auch an der Hohen Acht habe ich die ersten beiden Runden jeweils noch mit 68 Umdrehungen konstant getreten und kam sehr schnell voran – nach der Hohen Acht auf dem welligen Stück bis zum Ziel habe ich mich immer erholt. Nach der zweiten Runde kam die erste Pause, da zwei Freunde gekommen waren – und die war schon länger als geplant. Meine dritte Anfahrt zur Hohen Acht war dann mit der 34/25 Kombination plötzlich sehr hart – unerwartet. Ich hatte sehr viel getrunken, immer so um die 1,8 Liter pro Runde und auch ordentlich gegessen, aber nach der dritten Hohen Acht – mit 19% immerhin ziemlich steil – war plötzlich keine Energie mehr im Oberschenkel. Nach Runde drei war dann wieder ein Freund mit Kollege da – wieder etwas zu lange pausiert. Es folgt mit Runde vier immer noch ein Disaster im Berg. Ich habe dann die BORA gegen CXP 33 getauscht, die mit einem 13-29er Kranz ausgestattet waren. Trotzdem hatte ich in den nächsten Runden immer noch ein völlig energieloses Bein. Ich trudelte so über de Strecke, aber immerhin noch mit Rundenzeiten zwischen 50 und 58 Minuten. Ab 21:30 war der Ofen dann immer mehr aus … die Pausen wurden länger und länger, immer wieder kamen Freunde, Lebensgefährtin, Verwandte … und reden machte mehr Spass als langsam fahren. Ich habe dann den Fehler gemacht einfach immer konstant weiter zu fahren, statt einmal etwas länger zu pausieren. Dies habe ich dann nach einem weiteren Besuch um 02:40 Uhr morgens endlich gemacht. Ich habe genau 30 Minuten gestoppt und gesessen ohne Menschen zum reden. Augen zu – die ohnehin schon seit 21:00 Uhr schmerzten, da ich ja in der Woche vorher noch einen Kugelschreiber im linken Auge hatte und zunächst gar nichts sehen konnte. Die halbe Stunde hat geholfen, meine erste Runde hiernach war wieder eine 50er Runde und die nächste nach kurzer Pause auch recht druckvoll mit unter 50 Minuten. Auch der Pulslauf war nun endlich wie erwartet und gewohnt … er kam in der Hohen Acht auf maximal 155 und sank dann in der Erholungsgraden wieder unter 100 ab. Ich habe dann noch gute Runden gefahren bis zum Ende mit Zeiten um die 48 Minuten – also schneller als ursprünglich geplant. Insgesamt waren es am Ende 24 Runden zu 21,9 km. In Summe 525 km mit 12.100 Höhenmetern. Nur eine Runde war länger als 60 Minuten, sechs Runden waren unter 48 Minuten. Der Start und das Ende waren sehr gut. Ich kann also ganz gut regenerieren, aber konstante Dauerlast schien nicht zu gehen. Ich habe drei Kilo im Rennen trotz viel Trinken und Essen abgenommen und dann am nächsten Tag rund vier Kilo zugenommen. Vermutlich hat die Augenbehandlung der Vorwoche mit Kortison, etc. mich doch ziemlich aus der Bahn geschmissen und der Körper hat dies im Laufe des Rennens angebaut und sich daran gewöhnt und an frühere Belastungen erinnert. Es ist gut zu wissen, dass der Körper einfach immer wieder kommt. In der Solowertung hat es also für die Top 10 gereicht, womit ich nicht gerechnet hätte. Nachdem ich also probiere im August 2007 so viele schwere Rennen wie möglich hintereinander zu legen, um mich selber einschätzen zu können für einen RAAM Einsatz, bin ich mit Rad am Ring ganz zufrieden. Ich habe zu viele Pausen gemacht – die nicht unbedingt nötig waren. Hätte ich aber einmal deutlich länger gestanden und wäre ansonsten nur mit Flasche-Auftanken durchgefahren, so hätte ich sicherlich mehr Runden geschafft. Die Vorbereitung war mit der Augenverletzung und mit einer beruflich sehr unruhigen Woche extrem schlecht, aber trotzdem hätte man es durchziehen müssen – es fehlte ein wenig die entsprechende Konzentration und damit der Einsatz. Die nächsten drei August-Belastungen müssen nun sitzen. Ergebnis Platz 7 von 230 Solo Startern in der Gesamtwertung. 24 Runden, 12.100 Höhenmeter, 525 km in 23:46 Stunden. Eigentlich ganz ok, vor dem Hintergrund der Augenverletzung und der Behandlung in der Vorwoche. Es wäre mehr drin gewesen. Eine Runde mehr hätte mich sicher aufs Treppchen gebracht.
[…]Beim Schweizer Radmarathon am 30.06.2007 bin ich in der 600 km Brevet Wertung gestartet, da ich ja die verpasste Paris-Brest-Paris Qualifikation noch erringen musste und dies die letzte Möglichkeit war. Ich hatte mich also kurzfristig angemeldet und es gab auch keine perfekte Planung, wie ich dies bei den anderen Rennen immer hatte. Von der Strecke wusste ich wenig. Am Vorabend zum Schweizer Radmarathon habe ich kurz vor Torschluss um 21:00 Uhr meine Startunterlagen abgeholt und mich dann auch die Suche nach einem Hotel gemacht. Dies hat leider längere Zeit in Anspruch genommen und nach dem Essen bei einem Italiener und dem vorbereiten der beiden Räder bin ich dann erst um nach 1:00 Uhr im Bett gewesen. Um kurz nach 06:00 ging es dann wieder aus den Federn raus und nach einem Frühstück zum Startort. Hier musste jeder seine elektronische Startkarte auf ein Messgerät legen und hat somit seine Startzeit bestätigt. Es konnte zwischen 06:00 und 12:00 Uhr individuell gestartet werden. Ich bin um kurz nach 08:00 Uhr aufgebrochen, nachdem ich ein paar Minuten vorher meine Karte „durchgezogen“ hatte, ein Startfoto gemacht wurde, etc. Nach wenigen Metern hatte ich mich bereits einem Starter angeschlossen, der auch fünf Tage zuvor schon bei Trondheim-Oslo gestartet war. Michael Dhom und ich kamen gut voran – dies aber vor allem dank meinem wunderbaren Begleitfahrzeug mit Karen am Steuer und dem hieraus resultierenden perfekten Service während des gesamten Schweizer Radmarathons. Michael hatte schon nach 10 km den ersten Platten, dann nach 40 km den zweiten und immer haben wir Hilfe vom Servicefahrzeug geordert. Bei km 20 hatten wir dann den ersten kleinen Pass (Hauenstein) schon bewältigt und bei km 53 den zweiten (Asphof). Als dann seine Schuhplatten bei der ersten Kontrolle bei km 97 in Koblenz auch noch locker waren, waren quasi sämtliche potentiellen Reparaturen getätigt. Trotz den kleinen Pannen kamen wir gut voran. Die Strecke führte über die Grenze nach Deutschland und bei gutem, leicht bedecktem Wetter entlang dem Rhein parallel zur Grenze weiter Richtung Ewattingen. Kurz hinter der Grenze dann bei km 110 begann der lange Anstieg nach Bonndorf im Schwarzwald. Entlang eines kleinen Flusslaufes ging es 34 km bergan auf eine Höhe von 866m. In dieser Steigung hat Michael mich dann abgehangen und wir haben uns im Kontrollpunkt Ewattingen wieder getroffen. Ich wollte noch nicht zu früh Kräfte lassen, was sich später ausgezahlt hat. Michael hat bei km 450 aufgeben müssen. Bei der Kontrolle in Ewattingen habe ich dann Simone Grosswiler getroffen, die Weltmeisterin der UMCA aus 2005 auf der Langdistanz. Wir sind die nächsten 120 km oft Rad an Rad gefahren. Direkt hinter Ewattingen kommt eine kurze, 6 km lange, schöne Abfahrt und dann folgt der Blumberg. Der Erbauer dieser Strasse hat sicherlich noch nie auf einem Fahrrad gesessen, so zumindest meine Gedanken. Die 200 Höhenmeter welche man in 6 km hinuntergefahren ist, darf man hier in 2 km wieder hoch fahren – knackige bis zu 16% Steigung. Ich habe nach dem Blumberg, bei km 180, auf mein Triathlonrad (Pinarello Montello) gewechselt – dies war nur dank des Begleitfahrzeugs möglich. Es folgen dann noch einige kleine Wellen und man erreicht, wieder in der Schweiz, den 3. Kontrollpunkt des Schweizer Radmarathon – Ramsen am Rhein. Von hier an geht es über Kontrollpunkt 4 (Arbon) lange entlang dem Bodensee. Hier machte sich das Montello bezahlt, ich bin mit einem Schnitt von über 30 km/h am See gefahren. In Arbon habe ich dann wieder auf das normale Rad gewechselt. Es ging weiter nach Diepoldsau, wo kurz hiernach Österreich erreicht wurde. Hier habe ich eine Pause gemacht und mein Rad mit den notwendigen Lichtern für die Nacht ausgestattet. Nach 20 km durch Österreich erreichten wir Lichtenstein und über Vaduz ging es zurück in die Schweiz. Um 23:00 Uhr war ich dann an der 5. Kontrolle in Sarganz. Karen und mein Begleitfahrzeug sind hier zurückgeblieben und haben sich eine Auszeit gegönnt. Nach einer Pause von knapp einer halben Stunde, einen dicken Teller Nudeln, ging es für mich durch die Nacht weiter über den Kerenzerberg nach Pfäffikon. In Pfäffikon habe ich dann wiederum ca. 20 Minuten pausiert, meine Beine vertreten und mich mit anderen Startern unterhalten. Etliche haben auch in Sargans und Pfäffikon geschlafen – was aber für mich nicht in Frage kam. In Pfäffikon habe ich dann auch die ersten 720 km RAAM Qualifikanten an der Kontrolle getroffen und mich mit Ihnen kurz ausgetauscht. Dies fahren nahezu alle mit einem dauerhaften Begleitfahrzeug, welches hinter Ihnen her fährt. Knapp 5 km nach der Kontrolle in Pfäffikon beginnt die Anfahrt zum Sattelpass, ein 17 km Anstieg, der oben allerdings wieder flacher wird und am Anfang zwei harte Rampen hat. Kurz vor dem Ende der zweiten Rampe in Schindellegi wurde ich kurz hintereinander von den beiden RAAM Qualifikanten überholt, die ich in der Kontrolle getroffen hatte. Ich bin also sehr gut den Berg hoch gekommen. 11 km nach der Kontrolle kam dann der Moment, der mich noch sehr lange verfolgen wird. Kurz nach dem vorgeschriebenen Wechsel auf den Radweg, sah ich kurz vor mir zwei PKWs mit Warnblinker auf der Strasse. Ein dritter PKW überholte mich noch vorher und blieb ebenfalls stehen. Vom Radweg sah ich dann ein zertrümmertes Fahrrad und einen Radfahrer quer auf der Strasse. Nach einer Konversation mit den Autofahrern, in der ich meine Hilfe anbot und einem Aufenthalt an der Unfallstelle bin ich weitergefahren, ohne Hilfe leisten zu können. Krankenwagen und Arzt kamen mir später entgegen, die Strasse hinter mir wurde für Stunden gesperrt und im Nachhinein musste ich erfahren, dass ein angetrunkener 19-jähriger Autofahrer diesen Radkollegen von mir (Frank Feuerberg an dessen 45-jährigem Geburtstag) angefahren und tödlich verletzt hat. Über den Sattelpass bin ich ob des Anblicks des Unfalles sehr langsam gefahren und habe die Grasnabe mehr befahren als die Strasse. Ich habe Radwege und Fusswege genutzt wo es nur ging und hierbei bestimmt mehr als zwei Stunden verloren – dies war aber nicht mehr wichtig. Ich weis mittlerweile, dass Frank der Freund von Simone Grosswiler war, mit der ich anfangs gefahren bin. Die […]
[…]Bericht Von Trondheim nach Oslo, die styrkeproven, ein 540 km langes Rennen mit über 2.300 Startern ist immer noch ein Ereignis, dass jeder Langstreckenradler auf seiner Wunschliste hat. Nach meinem 300 km langen Gastauftritt im Vorjahr wollte ich in 2007 unbedingt ankommen aber auch nicht allzu schnell fahren, weil ich nach nur vier Ruhetagen die 610 km in der Schweiz bewältigen musste, um die Qualifikation für Paris-Brest-Paris zu schaffen. Beim Start in Trondheim war leichter Regen. Ich war einer der wenigen, der in meiner 10:36 Uhr-Startgruppe eine Regenjacke an hatte. Vom Start weg habe ich mit zwei Holländern vorne das Tempo gemacht. Wir haben Starter von vorher gestarteten Gruppen eingeholt und kurz hinter dem ersten Anstieg nach Trondheim waren wir eine 6er Gruppe und es ging zügig voran. Bei km 40 hatte ich dann leider einen Platten am Vorderrad und war damit zum flicken gezwungen und meine schnelle Gruppe war weg. Es ging fortan alleine weiter und bei km 75 hatte ich dann den zweiten Platten. Karen war mittlerweile aber mit dem Begleitfahrzeug herbeigeeilt und ich habe dann von den Vittoria Open Corso EVO bereiften CXP 33 Laufrädern auf meine Michellin Pro Race bereiften CXP 33 Laufräder gewechselt – ab hier war ich pannenfrei. Leider setzte bei km 90 hinter Oppdal der Regen stärker ein und auf dem Anstieg zum Hjerkin wurde ich richtig nass. Gruppen waren hier keine mehr unterwegs, so dass ich von hinten kommend immer wieder an früher gestarteten Fahrern vorbei fuhr. Der Regen war auf dem Dovrefjell Hochgebirge sehr stark. Bei km 190 in der Verpflegungsstation habe ich dann meine 5er Gruppe vom Start wieder eingeholt. Die beiden Holländer sind mit sehr vielen anderen Startern länger in der Verpflegung geblieben als ich – ich wollte einfach weiter. Ich bin also alleine von Dombas bis Lillehammer. Die Nacht wird ja quasi nur angedeutet, so richtig dunkel wurde es nicht. Mein Frontlicht habe ich eigentlich nicht benötigt. Der Regen hat mich dann auch in der Hügellandschaft hinter Lillehammer – die mit knackigen kurzen Anstiegen glänzt – leider nicht verlassen. Erst in Eidsvoll, knapp 60 km vor dem Ziel, hörte der Regen auf, um dann im Ziel wieder einzusetzen. Von Lillehammer an durch die Hügel bin ich gut vorangekommen. Ich habe in den Verpflegungsstellen nur kurz gehalten, in Hamar gab es sogar leckere Nudeln. Vor Eidsvoll bin ich kurz etwas eingeknickt, da ich mich mit der Verpflegung leicht verkalkuliert hatte und nicht genügend gegessen hatte. Aber nach Eidsvoll ging es wieder. Ich hatte dann sogar sehr gute Reserven. Kurz vor Oslo geht es auf die Autobahn und dann eine ca. 3 km lange Steigung hinaus, von hier geht es nochmals ca. 15 km leicht hinunter ins Ziel. Kurz vor der Steigung habe ich eine schnelle Gruppe mit 15 Fahrern aufgefahren, die ich in der Steigung überholt habe. Ab Beginn der Steigung bin ich mit mehr als 25 km/h bergan gefahren, ab der Kuppe hatte ich dann im dicksten Gang immer über 40 km/h auf dem Tacho. Die Gruppe kam über 10 Minuten nach mir ins Ziel. Nach 15:56 Stunden war ich angekommen. Ziel erreicht! 542 km geschafft und das weitgehend ohne Windschatten von diversen Gruppen die als Teams an mir vorbeifuhren. Nach einer Dusche haben wir uns Oslo angeschaut und Abends noch mit meinem norwegischem Freund Trond in einer Tapas Bar die bestandene Stärkeprobe Trondheim-Oslo gefeiert. Ich komme wieder – es ist ein tolles Erlebnis hier. Ergebnis 542 km in 15:56 Stunden für Trondheim Oslo – ein Schnitt von 34 km/h. Zwei „Schleicher“ am Vorderrad und damit verbundene Flick und Radwechselzeit, ca. 35 Minuten Standzeit an den sieben Verpflegungsstellen. Also runde 15:20 Stunden reine Fahrzeit für die 542 km und das eine Woche vor der wichtigen Qualifikation für Paris – Brest – Paris beim Schweizer Radmarathon über ca. 610 km.
[…]Bericht Am 01.06.07 um 21:00 Uhr wurde der 600er Brevet in Hamburg, der uns über den Brocken im Harz führen sollte, gestartet. Schon vor dem Start hatte ich Magenkrämpfe am Nachmittag und vor allem starken Durchfall. Trotzdem musste ich diese letzte Chance zur Qualifikation für Paris-Brest-Paris nutzen, denn es gab kein in meinen Zeitplan passendes Qualifikations-Brevet mehr. Es ging in zwei geteilten Gruppen los, da wir zu viele Starter waren, um auf den Strassen in einer Gruppe zu fahren. Ich wurde in die zweite Gruppe eingeteilt und startete somit 12 Minuten nach der ersten Gruppe. Zu meinem Unmut waren auch die sportlichen Fahrer allesamt bei mir in der Gruppe und da es immer besser ist, wenn man Nachts den Ortskundigen folgt, habe ich mich der schnellsten Gruppe angeschlossen und es ging ab dem Start an der Elbe entlang mit immer 34 bis 37 km/h auf dem Tacho. Ich habe mich bewusst im Windschatten gehalten. Schon nach weniger als einer Stunde hatten wir die komplette 1. Startgruppe eingeholt und fuhren fortan mit den schnellsten Fahrern dieser Gruppe gemeinsam. Mit ca. 15 Fahrern ging es dann durch die Nacht. Bereits um kurz nach Mitternacht, nach einer Fahrtzeit von 3:10 Stunden erreichten wir den Ort Uelzen bei 106 km. Wir waren also inkl. kurzer Pausen und Ampeln mit einem Schnitt von 34,5 km/h unterwegs und es lagen noch knapp über 500 km vor uns. Die letzten 10 km vor der Pause in leicht welligem Gelände hatte ich einige Probleme mich in der Gruppe zu halten, wohl vor allem weil ich eigentlich nicht trinken und vor allem nicht essen konnte. Ich war seit Hamburg quasi ohne Verpflegung, da mein Magen arge Probleme hatte. In Uelzen haben wir dann eine Pause bei einem Italiener, der ersten Kontrollstelle, gemacht. Nach der Pause von ca. 15 Minuten sind wir dann in derselben Gruppe mit 15 Fahrern weitergefahren. Schon am ersten Kreisverkehr nach knapp einem Kilometer war bei mir der Ofen aus – er lief quasi nach der Pause nicht mehr an, ich habe den Anschluss an die Gruppe nicht mehr halten können und habe mich dann entschlossen umzudrehen und beim Italiener auf die nächste Gruppe zu warten. Diese war allerdings wohl einen anderen Weg gefahren und hatte sich eine andere Kontrolle in Uelzen gesucht. So saß ich knapp 30 Minuten beim Italiener, bekam immer ärgere Probleme und habe mich dann schließlich entschlossen, das Rennen zu beenden, um nicht wochenlang dem ganzen hinterherzuhängen. Ich habe mein „privates Taxi“ in Hamburg angerufen und noch bis 3:30 eine ganz liebe und nette Unterhaltung mit dem Italiener geführt, der eigentlich um 1:00 Uhr schließen wollte. Um zwischen 2:00 und 3:00 kamen noch zwei Fahrer vorbei und um kurz nach drei noch eine Fahrerin. Diese hat auch hier aufgehört, so dass wir dann gemeinsam nach Hamburg zurückgeholt wurden. Einen ganz großen Dank an MAMMA MIA, den Italiener in Uelzen, der mich nicht nur in die Rezeptgeheimnisse sondern auch die wirtschaftlichen Hintergründe eines guten Restaurants hat einblicken lassen und der mir das knapp dreistündige Warten kurz gestaltet hat. Wir werden uns wieder sehen, vermutlich bei einem Brevet! Im Nachgang habe ich mich dann entschlossen, dass ich die Qualifikation für Paris-Brest-Paris Ende Juni in der Schweiz bei Wiedlisbach-Bodensee-Bern machen werde, mir hier gleichzeitig die RAAM Qualifikationsstrecke anschaue und dafür den Dolomiten Marathon nicht fahren werde, der am selben Wochenende stattfindet. Ergebnis Aufgabe wegen Magen-/Darmproblemen bei km 106 in Uelzen nach 3:10 Stunden.
[…]Bericht Bei halbwegs tauglichem Wetter, aber trotzdem immer wieder leichtem Regen, düste ich durch den Taunus bei dem Radklassiker Rund um den Henninger Turm. Zunächst ging es flach los, der erste Berg mit knapp 19% war kurz und heftig, aber mit einem 38er Kettenblatt vorne und 26 Zähnen hinten ging es gut bergan. Leider hatte ich keine Gruppe, an die ich mich hätte ran hängen können, so ging es bei teilweise recht starken Windböen nicht allzu flüssig weiter. Ab und an habe ich dann auch die Beine baumeln lassen, um auf eine folgende Gruppe zu warten, die ein gleichmässiges Tempo fuhr. Irgendwie waren die meisten Gruppen aber nur kurz schnell und flogen dann auseinander. Ab km 60 hatte ich dann ein Hinterrad und in einer vierer Gruppe kamen wir ganz gut voran. Die letzten 20 km war ich dann wieder ganz alleine. Die Skater haben mich gar nicht gestört und so kam ich dann bei einem langweiligen Rennen auch ins Ziel. Es bleibt dabei – kurz liegt mir gar nicht … überhaupt nicht. Ich bin zumeist erst ab 150 km warm und kann kontinuierlich schnell fahren. Ergebnis Platz 554 von 1.496 Teilnehmern in 3:20:04 Stunden auf den 102 km. Diese kurzen, schnellen Rennen sind gar nichts für mich. Ich komme da erst viel zu spät in Schwung. Ich müsste dafür einfach ganz anders trainieren.
[…]Rennbericht Beim Gerolsteiner Tour Festival 2007 bin ich in zwei Disziplinen angetreten. Das Einzelzeitfahren am Freitag startete mit den ersten Startern ab 15:00 Uhr. Die Wetterbedingungen in Gerolstein beim Tour Festival waren bei Windböen zwischen Stärke 5 und 7 nicht ideal und es war zudem nass auf den Strassen und teils hat es auch noch geregnet. Das Streckenprofil war nicht ganz einfach, vor allem waren die Kurven in den Abfahrten im ersten Streckenabschnitt sehr eng abgesteckt, damit entgegenkommende Fahrer die andere Fahrbahnhälfte nutzen konnten. Ich hatte zum Glück den drittletzten Startplatz im Einzelzeitfahren und damit entgegen vielen Anderen wenig Wind und auch keinen Regen – es kam sogar kurz die Sonne heraus. Das positive Wetter konnte ich aber leider nicht nutzen, da ich bereits nach ca. 2 km in der ersten Abfahrt in der ersten Steilkurve geradeaus in einen Feldweg fuhr. Ich hatte mich schlicht verbremst und musste dann die Bremsen lösen, um nicht zu stürzen. Wegen dem windigen Wetter war ich mit den BORA Laufrädern gestartet, vermutlich wäre die Zeit mit dem Kredo Rahmen auf dem welligen Kurs besser gewesen als mit dem von mir genutzten Montello Rahmen. Aber es ging ja um nichts, da Zeitfahren, bzw. generell kurz und schnell nicht so meine Disziplin ist. Nach dem versteuern, hatte ich Lehm auf den Laufrädern und somit für die nächsten knapp 10 km einen hoppeligen Lauf, zudem schaut man immer, ob noch alles am Rad heil und fest ist. Vermutlich haben mich aber meine Beine mehr Zeit gekostet als all die kleinen Probleme und so kam ich auf Platz 96 der Herrenwertung von knapp 280 Startern ins Ziel – ca. 50 gemeldete Fahrer waren erst gar nicht gestartet zum Einzelzeitfahren beim Gerolsteiner Tour Festival. Am Samstag vor dem Radmarathon rief mein Mitfahrer Ulli an und sagte, er würde lieber bei dem Regen das Bett hüten als zu fahren. Ich habe mich also alleine auf den Weg gemacht und musste feststellen, dass viele angereist waren, aber auf dem Parkplatz ihr Auto nicht verlassen haben, da der Regen nicht enden wollte. Als ich um 07:45 in den Startblock rollte, saßen immer noch viele im Auto … Die Motivation zu starten war also bei vielen Dank des prasselnden Regens nicht allzu hoch. Um 08:00 ging es dann aus dem Block A los für mich und ich bin von Beginn an immer vorne in der Gruppe geblieben. Im Block standen Fahrer für die Strecken 101, 155 und 210 km, so dass vorne auch immer ordentlich Gas gegeben wurde. Der Kurs des Gerolsteiner Tour Radmarathons war extrem wellig mit Steigungen von bis zu 12% und das Wetter machte in den Abfahrten echt Probleme, da ich durch und durch nass war und daher auch schnell ausgekühlt bin, aber im Wesentlichen erinnere ich mich an ein ständiges Bergauffahren. Und da der Regen nur selten aufhörte bin ich einfach schnell gefahren um warm zu bleiben. Nachdem dann die ersten der über 300 Starter für das 210 km Rennen abgekürzt haben und nach 101 oder 155 km das Rennen beendet haben und die 101 und 155 km Fahrer im Ziel waren, wurde es extrem ruhig auf der Strecke. Die letzten 50 km bin ich ganz alleine gefahren und habe dabei die Runde noch 10 Minuten schneller gefahren als die beiden Vorrunden. Bei dem Kurs und dem Wetter einen Schnitt von über 30 km/h gefahren zu haben ist für mich eine ordentliche Leistung. Für das Wetter kann der Organisator nichts. Die Organisation war super. Die Startunterlagen hat man sofort erhalten, der Tausch von Startplätzen war kein Problem und auch die Verpflegung unterwegs war sehr gut organisiert und die Mitarbeiter alle hilfsbereit und freundlich. Ich hatte wieder nette Unterhaltungen mit einigen Teilnehmern nur die letzten 50 km waren halt etwas einsam – aber ich wollte ja schnell nach Hause ins Trockene. Ergebnis Radmarathon, 6:54:49 Stunden für 210 km, Platz 11 von 150 Platzierten / 318 Startern Einzelzeitfahren, 30,1 km, 629 Höhenmeter, 1:12:16 Stunden, Platz 96 von 280
[…]Brevet Bericht Der 300er Brevet von Hamburg entlang dem Elbufer nach Clenze und Lüchow war insgesamt 315 km lang, aber insgesamt sehr flach – es waren nur 860 hm zu überwinden. Die wiederum von Claus Czycholl – dem ARA Mitgründer (Organisation für Brevets in Deutschland) – perfekt geplante Strecke mit nur 3 Ampelstops in Hamburg (!!!) war sensationell gut zu fahren. Gestartet wurde mit ca. 60 Fahrern wiederum in der Schule in Hamburg Horn, wo Claus viele Jahre lang tätig war und wo auch der 200 km Brevet zur Ostsee gestartet wurde. Die ersten 87 km bin ich bis zur ersten Kontrolle in einer 4-köpfigen Gruppe sehr schnell gefahren. Immer 38 km/h auf dem Tacho – leider mussten wir aber immer wieder anhalten und nachschauen, wolang es ging. An der ersten Kontrolle schloss dann die Gruppe um Claus – der die Strecke im Schlaf kennt – auf, die aber nur immer leicht über 30 km/h auf dem Tacho hatten. Es war logisch, dass die dauernden Pausen zur Orientierung, einfach sehr viel Zeit und Kraft kosten und somit habe ich mich dann der Gruppe um Claus angeschlossen. Wir waren die ganze Strecke über zügig unterwegs immer mit ruhigem Puls bei tollem Wetter. Insgesamt haben wir 6 Pausen gemacht. Die Unterhaltungen waren wieder Klasse, man lernt viel über Land und Leute – die meisten Fahrer stammten aus Hamburg, ein Däne war noch dabei und ein Pfälzer. Kurz vor dem Ziel gab es noch im Fährhaus eine letzte Kontrolle. Hier gab es noch von Claus organisierte Getränke und Brote. Wir haben hier auch kurz auf ein paar Fahrer gewartet, die uns verloren gegangen sind. Mit 14 Fahrern ging es dann dem Ziel entgegen – kurz vorher noch ein Plattfuss eines Mitradlers. Wir haben alle angehalten und gewartet bzw. geholfen … dann ging es gemeinsam ins Ziel. Nach 315 km in 10:51 Stunden bin ich mit der 14-köpfigen Führungsgruppe beim Brevet im Ziel in Hamburg gewesen. Ich kann die Brevets nur empfehlen – wer Grundlage aufbauen will, der sollte hier mit fahren, denn es wird auch langsamere Gruppen gegeben haben. Und die Moral unter den Fahrern ist Klasse! Jetzt freue ich mich schon auf den Nachtbrevet über mindestens 400 km am 4. Mai 2007 wiederum in Hamburg.
[…]Jedermann – Rennbericht Der Start zum Rund um Köln „Rennen“ erfolgte um 09:45 in Leverkusen – direkt in der Nähe vom Stadion. Die Organisation war etwas holprig – die Anfahrt war nicht gut ausgeschildert (man sollte von der Köln Messe 15 km zum Start radeln und nach dem Ziel 4 km zur Messe), Aussagen zum Taschentransport ließen sich nicht finden, usw. Meine eigene Organisation war auch holprig, denn ich hatte meine Riegel und Gels zuhause gelassen und somit nichts zu essen dabei. Der Veranstalter hatte auch keine Verpflegungsstellen eingerichtet, im Vergleich zu anderen Radrennen eine Schmach für Rund um Köln. Ich habe von Dienstag bis Freitag vor dem Rennen flach mit Grippe im Bett gelegen und auch am Starttag habe ich noch starken Heuschnupfen und Grippenachwehen dazu – ideal für Rund um Köln. Das sind aber keine Entschuldigungen, denn beim radeln gibt es einfach keine – Du musst einfach fahren, dann kommst Du auch an. Direkt nach dem Start in Leverkusen (70 m Höhe) hat es schon hinter mir gekracht. Aus Block 1 bin ich so an Position 200 gestartet und die Irren legten los. Fuhren einen 45er Schnitt in der Ebene bis km 5, dann ging es bergauf bis km 12 und von km 18 bis km 33 leicht bergan nach Wermelskirchen auf 370m Höhe. Bei km 33 war ich nach genau 1:02 Stunden – damit bin ich zufrieden weil ich in keiner Gruppe und immer alleine im Wind gefahren bin (keine Gruppe bei Rund um Köln zu erwischen ist schon eine Kunst für sich). Bergan war ich in den steilen Stellen schneller als die meisten, aber in den Anstiegen die mir normalerweise liegen (flache Anstiege) hatte ich heute keine Luft zum atmen – hier habe ich sehr viel Zeit liegen lassen. Bergab war heute wenig mit treten, da ging es darum Lunge, Hals und Nase frei zu bekommen. Ab km 65 wurde ich oft auf mein lautes Rad angesprochen, mit „hört sich an wie Lagerschaden“, etc. Ja, so war es dann auch – ich hatte zwei Lagerschäden, einen am Tretlager (hat immerhin 23.000 km gehalten) und eines an der hinteren Bora Felge. Das hat aber keine Zeit gekostet, nur ein paar Kommentare hat man sich dafür bei Rund im Köln von den Jedermännern (die Frauen waren ruhig) eingefangen. Mit einigen kleinen Wellen ging es dann Bergab, wo bei km 52 in Overrath die 60 km Radler zu uns stießen – das waren wahre Massen und es ging von hier in den nächsten Anstieg, der 12 km lang und flach war. Bei km 65 auf 275 hm war ich nach 2:10 Stunden und dann begann mit 3 kleineren Hügeln (einem am Bensberger Schloß über Kopfsteinpflaster) die Abfahrt nach Köln. Hier habe ich wahnsinnig Zeit verloren, da ich weder Nahrung noch Luft hatte. Zudem habe ich insgesamt über die 104 km nur 0,45 Liter trinken können. In Köln ging es dann über die Deutzer Brücke, am Rheinufer entlang zum Ziel an der Mülheimer Brücke. Hier habe ich nochmal Gas geben können. Nach 3:29:45 hatte ich die 103,5 km hinter mir, ein 29,9er Schnitt und Platz 595. Für die Bedingungen bin ich damit zufrieden – ich weis wo die Zeit liegen geblieben ist und das reicht. Nach dem Ziel dann die Tour Richtung Messe zur Chipabgabe und dann die Tour zurück über die Brücke zum Auto. Insgesamt also alles ganz okay gelaufen bei Rund um Köln. Die längeren Distanzen liegen mir mehr, als die kurzen und schnellen. Und bei den längeren Distanzen sind die Leute auch gesprächiger und nicht zu verbissen. Die Organisation hätte wirklich besser sein können, die Zuschauer und das Wetter waren fantastisch.
[…]Bericht zum Ostsee Brevet Brevets sind eigentlich keine Rennen, sondern das gemeinsame Radeln von begeisterten Radsportlern entlang einer Route, die erst am Start bekannt gegeben wird. Wir hatten nach einer Regenwoche mit nass-kaltem Wetter den ersten guten Tag erwischt und als ich um 06:30 aus dem Fenster schaute sah ich noch einige Regenwolken, die aber schnell entschwanden. Um 07:30 Uhr sammelten sich die ca. 70 Radler, 2 Tandems und 3 Liegewagenfahrer zum Ostsee Brevet an der Gesamtschule in Hamburg-Horn und jeder bekam seine Routenkarte und vor allem seine Stempelkarte, um an den fünf Kontrollstellen den Stempel abzuholen. Eine kurze Einweisung über den Ablauf gab Klaus, der Organisator. Um 08:00 Uhr ging es dann los Richtung Timmendorfer Strand. Mein erstes Brevet startete gemütlich und blieb auch gemütlich. Geschlossen mit im Schnitt immer 26 km/h auf dem Tacho fuhren wir auf schönen Wegen abseits vom Verkehr durch Hamburg. Es war bis zum ersten Kontrollpunkt beim km 44 quasi eine Kaffeefahrt. Ab dort hatten wir Gegenwind mit Stärke 3 und ab und an Böen mit Stärke 6. Bis km 80 war ich mit in der Spitzengruppe, hier wurde dann eine Geschwindigkeit von 33-38 km/h gegen den Wind gefahren und das ganze sehr unkonstant. Die Gruppe war auf zehn Leute geschrumpft aufgrund der hohen Geschwindigkeit und dem harten Wind, der immer von vorne kam. Bei km 80 hat es dann die Gruppe in den starken Böen der Ostsee vollständig aufgelöst. Zusammen mit einem weiteren Mitfahrer haben wir die letzten 25 km bis zum Timmendorfer Strand gegen sehr starken Wind aber bei Sonne in knapp einer Stunde zurückgelegt. Vier Brevet – Radler vor uns, vier aus der ehemals ersten Gruppe hinter uns – das Loch zu den ersten vieren konnten wir nicht schließen, aber einen haben wir noch eingesammelt. Am Timmendorfer Strand haben wir uns den zweiten Stempel geholt, mehr als eine halbe Stunde Pause gemacht und auf die restlichen Fahrer der ehemaligen ersten Gruppe gewartet. Zu siebt sind wir dann um 12:45 vom Timmendorfer Strand aus nach Hamburg aufgebrochen. Nun hatten wir Rückenwind beim Ostsee Brevet und sind gemütlich in der Gruppe weiter gefahren, immer mit ca. 29-34 km/h durch welliges Gelände. Die ersten hinter uns kamen uns erst nach 10 Minuten Rückweg entgegen, die letzten nach über einer Stunde. Wenn man unsere lange Pause also einrechnet, dann hatten wir auf den 40 km vor dem Timmendorfer Strand knapp 45 Minuten Vorsprung herausgefahren – der Wind bei diesem Brevet hatte wirklich die ganzen Gruppen aufgelöst. Einige werden sicherlich nicht mehr rechtzeitig in Hamburg sein. Insgesamt haben wir uns noch fünfmal verfahren, zusammen waren dies knapp sechs Kilometer unnötige Strecke – auf dem Hinweg hatte ich nur einen kleinen sinnlosen Schlenker. Zweimal haben wir je zwei Fahrer verloren, die wir an der nächsten Kontrollstelle wieder eingesammelt haben. Die beiden Kontrollstellen haben wir immer für eine Kaffeepause genutzt. Nach genau 7:50 Stunden reiner Fahrtzeit und 213,7 km war ich dann in Hamburg mit den sieben Fahrern am Ziel. Vor uns waren nur die drei Anderen gemeinsam ins Ziel gekommen. Die Qualifikationskriterien für Paris-Brest-Paris in diesem ersten Brevet habe ich also voll erfüllt. Es hat auf jeden Fall riesig Spaß gemacht beim Ostsee Brevet von Hamburg zum Timmendorfer Strand und zurück. Perfekte Organisation, tolle Menschen und eine super Strecke!
[…]Von Sölden über den Brenner und wieder zurück Das Profil des Ötztaler Radmarathon entspricht unserem optimalen Trainingsprofil für das RAAM, daher wollten wir unbedingt an diesem Rennen teilnehmen. Dies ist uns im zweiten Versuch über die Warteliste geglückt. Streckenverlauf Sölden (1.377 m) – Längenfeld – Umhausen – Oetz (820 m) – Kühtai (2.020 m) – Kematen (610 m) -Völs – Innsbruck – Sonnenburgerhof – Schönberg – Matrei am Brenner – Steinach am Brenner – Gries a. Brenner – Brenner (1.374 m) – Sterzing – Jaufenpaß (2.099 m) – St. Leonhard im Passeier – Timmelsjoch (2.509 m) – Sölden (1.377 m). Die Steigungen der vier Pässe (max. in %) Ötz – Kühtai max. 17,5 % Innsbruck – Brenner max. 12% Sterzing – Jaufen max. 12 % St Leonhard – Timmelsjoch max. 14% Ergebnis Manuela war die jüngste weibliche Teilnehmerin im Rennen (von 150 Frauen im Ziel). Sie erreichte Platz 42 bei den Frauen unter 35 mit 13:10 Stunden – aber nur, weil Ihr Vater absolut aus Versehen mit dem Chip bei der Abgabe nach Ihrer Aufgabe bei ca. km 160 durch die Erfassungskontrolle gelaufen ist. Olaf erreichte Platz 938 seiner Altersklasse. Ohne die beiden Platten und mit dem richtigen Ritzel wäre es sicherlich besser gelaufen, aber es gab sicherlich auch andere Schicksale bei diesem Rennen. Rennbericht Das der Ötztaler Radmarathon, der dieses Jahr zum 25. Mal startete, als härtestes Radrennen Europas gilt, konnten wir nun am eigenen Leib feststellen. Es geht über 238 km und vier dicke Berge mit zusammen 5.500 Höhenmetern. Morgens um 04:30 mussten wir raus aus den Federn, Frühstücken und uns Rennbereit machen. Joerg, unser Teamchef und Trainer, war mit am Start – wenn auch ohne Startnummer – um uns zu begleiten und zu schinden. Um 06:15 rollten wir aus dem Hotel direkt in die Startaufstellung. Über 4.500 Teilnehmer reihten sich wie eine Perlenkette auf der Strasse in Sölden aneinander. Es waren 8 Grad und in der Nacht hatte es geregnet. Als um 06:30 der Startschuss erfolgte rollte eine Lawine von Radfahrern die Strasse hinunter Richtung Oetz. Die Abfahrt war in der Menge nicht ungefährlich, zumal es leicht zu regnen begann. Als es dann den ersten Anstieg Richtung Kühtai hinauf ging (ca: 1.150 Höhenmeter über 15 km hinauf auf 2.020 m), war kein durchkommen durch die Massen möglich, so dass wir – wie viele – ihr eigenes Tempo nicht fahren konnten. Es waren in der vorangegangenen Abfahrt so viele schon gesprintet und hatten dann im Berg nicht die Kraft, so dass sie vorne blockierten. Auf dem ersten Kilometer im ersten Berg hatte Olaf dann hinten einen Platten, der Service wagen half vorbildlich. Dennoch waren fast alle Teilnehmer bereits an ihm vorbei, als er weiterfahren konnte. Allerdings hatte er dann ca. 200 Meter später direkt wieder einen Platten und keinen Schlauchreifen mehr als Ersatz. Also wurde das Hinterrad mit Joerg getauscht, so dass Olaf weiter fahren konnte. Er hatte nun allerdings mit 38/25 eine extrem harte Übersetzung für die anstehenden Berge. Insgesamt hatte er zu diesem Zeitpunkt 15 Minuten gestanden und da er ca. 10 Minuten hinter der Spitze gestartet war, somit schon 25 Minuten verloren. Er war hinter dem „Besenwagen“ und hinter dem letzten Teilnehmer. Joerg blieb zurück und beschaffte sich von einem Servicewagen ein Ersatzhinterrad. Den Service können wir also nur loben, denn nur so war es möglich, dass nicht nur Olaf sondern auch Joerg weiter fahren konnten. Olaf überholte dann im ersten Anstieg mit einem schnellen Antritt den Berg hinauf zunächst den Besenwagen und dann Schritt für Schritt weitere Teilnehmer. Kurz vor Ende des ersten Bergs in Kühtai überholte er Manuela und hatte somit innerhalb von 15 km den Rückstand vom Reifenwechsel-Stop eingeholt. In Kühtai war immer noch leichter Regen und die Abfahrt Richtung Brenner war bei ca. 10 Grad doch recht kühl. In der Abfahrt hat Joerg dann wiederum Manuela eingeholt, was zeigt, dass er noch deutlich schneller unterwegs war als Olaf – aber wir wissen ja warum wir Ihn haben. Am Brenner hat Olaf es dann richtig brennen lassen. Der Anstieg von Innsbruck aus ist lang, aber nicht zu stark – das sind die Berge für Olaf. Er hatte eine Perlenkette von Fahrern hinter sich und mit jedem überholten waren es dann mehr – am Ende ca. 80 Personen. Immerhin hat auf den ca. 40 km hinauf zum Brenner niemand Olaf überholt. Manuela und Joerg kamen auch voran, aber nicht so schnell – der Berg schlauchte durch seine Länge schon ziemlich. Die doch relativ kurze Abfahrt vom Brenner hinunter nach Sterzing war glatt, aber der Regen wich dann der Sonne. In Sterzing waren die ersten Fans speziell für unsere Gruppe und hielten neue Flaschen und spezielle Verpflegung bereit. Wir hatten uns aufgrund der grossen Anstrengung in den Bergen entschlossen wenig Riegel, sondern mehr flüssige Kalorien zu konsumieren. In unserem Falle die Drinks von Enervit, Riegel von Enervit und Squeeze sowie Cola. Den Jaufenpass hinauf (ca. 1.100 Höhenmeter auf 15 km) hatte es Olaf mit der Übersetzung von 38 zu 25 richtig schwer und musste einige Fahrer passieren lassen. Ihn plagten Knieschmerzen vor allem in den steilen Passagen mit bis zu 13%. Irgendwie hat er es nach oben geschafft. Manuela hat im Jaufenpass keine Zeit auf Olaf verloren und hatte an der Spitze weiterhin nur ca. 15 Minuten Rückstand. Olaf hat die Verpflegung am Jaufenpass ausgelassen und ist die lange – teils steile Abfahrt – hinunter. Er hat hier viele Plätze gut gemacht und ist die 27 km bis St. Leonhard unter 25 Minuten gefahren – trotz Serpentinen. Hier wartete dann die zweite private Verpflegungstelle, wo vor dem Timmelsjoch aller Ballast abgeworfen wurde. Manuela kam in St. Leonhard ca. 40 Minuten nach Olaf an und hatte somit in der Abfahrt 25 Minuten verloren. Sie war komplett entkräftet und wurde zur Vorsicht von Joerg aus dem Rennen genommen. Manuela und Joerg fuhren dann ab St. Leonhard mit den beiden PKWs der Familie Schmeller mit und begleiteten Olaf auf dem harten Anstieg zum Timmelsjoch. Das Timmelsjoch – 1775 Höhenmeter auf 28,9 km mit bis zu 14%, […]
[…]Styrkeproven (Trondheim – Oslo) – Die große Kraftprobe Der über 540 km lange Radmarathon von Trondheim nach Oslo durch halb Norwegen stellt bis heute hohe Anforderungen an Sitzfleisch und Durchhaltevermögen: Einen ganzen Tag und eine Nacht mit Pässen von über 1000 Höhenmetern, diversen Steigungen und Abfahrten, mit grünen Wiesen, schneebedeckten Pässen, etwas Wald, den typischen dunkelrot gestrichenen Holzhäusern am Wegesrand, kilometerlangen Hochflächen mit windzerzausten Baumstämmen, durch das berühmte Gudbrandstal bis ins Ziel – das ist die Strecke. Aber vor allem das immer wieder herausfordernde Wetter spielt bei Trondheim – Oslo – der styrkeproven – eine große Rolle. Höhenmeter in den einzelnen Streckenabschnitten: Süd (Sør)-Trøndelag: 1909m, Oppland: 1061m, Hedmark: 764m, Akershus: 530m, Oslo: 40m Rennbericht 2006 Die Anreise haben wir entspannt mit der Fähre von Kiel nach Oslo und von dort mit dem Zug weiter nach Trondheim bewältigt. Die norwegische Bahn transportiert auch labile Carbonräder ohne Probleme und kostengünstig für nur ca. EUR 8,00. Die Styrkeproven ist ein nationales Event – wir wurden vielfach angesprochen und bestaunt und haben bereits bei der Anreise viele Mitstreiter aus ganz Europa kennen gelernt. Schon bei der Anmeldung zum Rennen standen wir dann Schlange, denn ca. 5.000 Teilnehmer und deren Begleiter holen Ihre Startnummern ab – das ganze im Rahmen eines tollen Volksfestes mit Bands, Verkaufsständen usw. – die Stadt Trondheim lebt. Kurz vor unserem Start am Samstag morgen um 09:10 musste Olaf wegen eines Tretlagerschadens auf sein Ersatzrad umsteigen. Das Wetter war auch nicht auf der Seite der Starter, es war bedeckt und der Regen – welcher uns später immer wieder kurz überraschen sollte – hing schon in den Wolken. Gestartet wird in Gruppen zu 100 Teilnehmern alle 5 Minuten – in unserer Startbox standen etliche skurile Mitstreiter: ein Mountainbikefahrer mit Vollbart und mehr als abgefahrenen Reifen, ein einarmiger Mann – der uns auf der Strecke die ersten vier Stunden immer wieder begegnete, usw. – auch Teilnehmer mit Klapprädern haben wir überholt. Das Volksfest setzt sich also auch auf dem Rad fort. Aufgrund des Wetters mit den niedrigen Temperaturen von 12 – 17 Grad und böigen Winden während des Rennens, haben wir lange Hosen und unsere Rennjacken angehabt. Auch die Regenjacke haben wir benötigt. Mit der langen Hose und der Sitzposition auf dem Ersatzrad und seiner nicht funktionierenden Schaltung hatte Olaf schon früh zu kämpfen. Die Hose verursachte leider eine Zerrung in den Muskelansätzen im rechten Knie, so dass er bereits ab km 40 zu kämpfen hatte. Wir haben uns dann von Gruppe zu Gruppe nach vorne gekämpft und haben „die Löcher zugefahren“. Zwischenzeitlich sind wir in der leichten Steigung somit bis zu 47 km schnell gefahren, um die Löcher zur nächsten Gruppe zu schliessen. Die ersten 158 km sind quasi eine einzige Steigung, die in kleinen Rampen hinauf auf den Doevrefjell – ein Hochplateau – führt. Hier lagen noch vereinzelte Schneefelder. Damit wir nicht zu oft stoppen mussten, haben wir unsere Lieblingsriegel mit genommen. Auf den „Balance High Proteine“ Riegel mit „Yoghurt Honey Peanut“ Geschmack sowie den „Kid Sport“ Riegel mit „Double Chocolate“ Geschmack war wie immer Verlass. In den Flaschen hatten wir Basica Sport und beim nachfüllen haben wir unsere Frubiase Sport Tabletten in dem frischen norwegischen Wasser aufgelöst. Auf Gels haben wir ganz verzichtet. Nach 5 Stunden haben wir beide ein Brot und Banane gegessen, um den Magen zu füllen. Alle vier Stunden einen halben Liter Cola und eine Schwedentablette (Salz) dienen dem Ausgleich der Verluste an Zucker und Salz. Unsere absolute Geheimwaffe sind ja die MAPs – eine Aminosäureverbindung. Diese dienen normalerweise der schnelleren Regeneration. Wir haben diese auch im Rennen eingesetzt: alle zwei Stunden zwei MAPs mit Orangensaft und Wasser aus unseren Camelbacks haben uns geholfen fit zu bleiben. Bei der ersten Zwischenzeit nach km 200 – also hinter dem Bergmassiv – waren wir gut im Rennen. Manuela war bei den Frauen ihrer Altersklasse auf Platz 2 der Gesamtwertung mit einem guten Vorsprung. Diesen haben wir dann auf den folgenden 100 km noch auf über 1:12 Stunden ausgebaut. Wir lagen nur eine Minute hinter der Führenden zurück, der wir auf den letzten 100 km einige Minuten abgenommen hatten. Bei etwas über 300 km und nach etwas weniger als 12 Stunden hat es uns dann erwischt. Olaf hatte zu grosse Kniebeschwerden, die eine Bewegung nicht mehr zuließen. Manuela hatte Probleme im linken Fuss. Nachträglich konnten wir analysieren, dass die lange Hose die Muskeln behindert hat. Wir haben aus Vorsicht vor unserem Gesamtziel aufgehört. Bis zu diesem Zeitpunkt waren wir sehr gut im Rennen. Wir waren nicht unter Volllast gefahren, hatten perfekte Pulswerte von 118 / 116 im Schnitt (Olaf / Manuela) und 144 / 152 im Maximum und keiner von uns war Müde – auch hatten wir keine sonstigen Schmerzen, Muskelkater, etc. Der Spass begann aber jetzt erst, denn per Taxi sind wir dann nach Lillehammer um festzustellen, dass kein Zug mehr nach Oslo fuhr – also haben wir in einem Hotel übernachtet. Am nächsten Morgen ist dann wiederum kein Zug gefahren und der Ersatzbus hat keine Räder mitgenommen. Somit sind wir dann mit einem anderen Taxi weiter nach Oslo (knapp 2 Stunden Fahrt).
[…]Langstreckenrennen gehören zur Tradition des Nürburgrings Seit 2003 ist der Nürburgring um eine diesbezügliche Attraktion reicher: das 24h-Rennen für Radfahrer. Einmal rund um die Uhr stellen sich die Akteure der Herausforderung in der „Grünen Hölle“. Das Flair der Rennstrecke und die einmalige Atmosphäre eines Tag-und-Nacht-Rennens haben in den letzten Jahren bereits einige tausend Teilnehmer in den Bann gezogen. Mehr als 500 Höhenmeter und rund 22 Kilometer hat eine Nordschleifenrunde zu bieten. 72 Kurvenpassagen stehen in ihrem Steckbrief und dazu kommt die Rad-Arena im Grand Prix-Fahrerlager. Dort wo knapp 2.000 Teilnehmer ihre Zelte aufschlagen, geht die Radrennstrecke mitten durch. Unser Ergebnis im Sommer 2006 Manuela’s Team gab wegen Verletzungen sehr früh auf und wurde nicht gewertet – Manuela fuhr somit in einem anderen Team lediglich insgesamt 4 Runden mit ca. 88 km. Olaf’s Team fuhr 23 Runden und landete auf Platz 285. der Gesamtwertung. Olaf fuhr hiervon in 11:48 Stunden 12 Runden – hiermit wäre er in der Einzelwertung in den Top 100 gewesen. Er hätte aber noch mehr fahren können, da ja noch 12 Stunden Zeit gewesen wären. Olaf und sein Trainer Joerg sind sich einig, dass er bei moderater Fahrweise in die Top 20 der Einzelwertung gekommen wäre – das probiert er dann nächstes Jahr. Rennbericht Rad am Ring 2006 Das 24 Stunden Radrennen am Nürburgring fand dieses Jahr vom 15. auf den 16. September auf der alten Nordschleife statt. Der Rundkurs mit knapp 22 km Länge und knapp über 500 Höhenmetern ist gekennzeichnet von einer schnellen Abfahrt und einem harten Anstieg mit bis zu 18%. Die „Hohe Acht“ hinauf ist ein nicht zu unterschätzender Anstieg, der vielen Hobbyfahrern wieder alles abverlangte. Neben Einzelstartern – zu denen 2007 auf Manuela und Olaf gehören werden – waren im Wesentlichen 4er Teams am Start, die beliebig oft wechseln durften. In den Startboxen hatten die Team die komplette Verpflegung aufgebaut, so dass man einen 24 Stunden Betrieb gut überstehen konnte. Manuela und Olaf traten als Ersatzfahrer in unterschiedlichen Teams an und wurden von diesen entsprechend kurzfristig nachgemeldet. Manuela hatte Pech, da ihr Team früh wegen Verletzungen der Fahrer nicht weiter machte und somit Manuela nur sporadisch in einer Gruppe 4 Runden fahren konnte. Sie legte also nur 88 km und 2000 Höhenmeter zurück. In ihrer ersten Runde hatte sie direkt einen Platten, den sie allerdings schnell flicken konnte. Olaf hatte Pech, weil seine Gruppe früh abbaute und er somit zu den 23 Runden der Gruppe selber 12 beitragen musste. Das sind immerhin 284 km bei 6.000 Höhenmetern bei einer Fahrzeit von 11:48 Stunden, also einem Mittel von 24,1 km/h. Dafür das dies nicht vorgesehen war ist dies eine gute Leistung. In der Abfahrt hat Olaf Geschwindigkeiten von bis zu 104 km/h erreicht – dies auch bei Nacht, wo wirklich nicht sehr viel zu sehen war. Man orientierte sich am hellen Randstreifen. Als am Morgen noch die Jedermänner inkl. Kindern auf die Strecke gingen wurde es zunächst eng. Vor allem in der Abfahrt war es teils schwer keinen anderen Teilnehmer zu rammen. Das ganze hat Spass gemacht, so dass wir als Team beschlossen haben im nächsten Jahr jeder als Einzelstarter das Rennen zu bestreiten … auf ein Neues also in 2007.
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